05/08/2024
Endlichkeit
Als ich hier, unweit der Überreste der Gletscherzunge sitze, wird mir bewusst, was Endlichkeit bedeutet. Kann man es wirklich so betrachten, dass alles Endlich ist? Dass alles ein Ende hat?
Viele Gedanken plagen mich.
Die Verarbeitung von Hinschied eines geliebten Menschen.
Die Verarbeitung von der Trennung eines geliebten Menschen.
Es ist komisch. Kaum beschäftigt man sich mit solchen diversen Gedanken und scrollt sich durch den Instaurwald, wird man mit diversen noch so tollen Sprüchen konfrontiert. Da denke ich mir, soll ich nun lachen oder weinen? Soll es mich hinunterziehen oder motivieren?
Natürlich sollte man aus jeder Situation, die einem widerfährt das Beste daraus machen. Da frage ich mich weiter; was ist denn das Beste? Und warum streben wir immer nach dem Besten?
Kann es auch mal nicht einfach das Gute sein?
Nun kann man natürlich sagen, was für den einen das Beste ist, muss für den anderen nicht gleich gelten. Und doch wollen wir immer auf eine Art das Beste. Oder anders; wollen das, was einem guttut. Doch was tut einem gut? Wissen wir das wirklich?
Müssen wir nicht diverse Phasen des Lebens durchmachen um zu wissen was einem gut tut? Und selbst dann, können wir wirklich beurteilen was einem wirklich gut tut?
Was heisst „gut tun“? Dass wir „gutes tun“? Dass uns „gutes widerfährt“?
Dass es uns ganz einfach „gut geht“?
Selbst dies ist nicht ganz so einfach zu beurteilen. Wie oft wird man gefragt, wie es einem geht? Wie oft sagen wir „danke, es geht mir gut“. Ist es nicht in erster Linie deswegen, weil unser Gegenüber gar nicht verstehen würde wenn es einem denn nicht so gut ginge? Interessiert es das Gegenüber überhaupt?
Zurück zur Endlichkeit. Als ich hier sitze und darüber nachdenke, wie es vor etwa 100 Jahren hier gewesen sein muss, kommt mir der Gedanke, dass ich damals wohl hätte direkt auf der Gletscherzunge sitzen müssen. Da drängt sich in mir die Frage auf. Wie sieht es hier wohl in 100 Jahren aus?
Endlichkeit. Jeder interpretiert sie für sich selbst.