Als Veranstalter veganer Events prägen wir die Wahrnehmung des Veganismus und der Tierrechtsszene in der Öffentlichkeit mit. Damit einher geht auch die Verantwortung, sich gegenüber Personen, Gruppierungen und Themen abzugrenzen, die der Befreiung von Mensch und Tier schaden. Auf den von uns veranstalteten veganen Events treten Künstler auf, von denen wir wissen, dass sie sich ebenfalls friedlich
für die Befreiung von Mensch und Tier einsetzen. Werden diese Künstler kritisiert, nehmen wir das ernst und suchen das Gespräch mit ihnen und ihren Kritikern. Zudem recherchierten wir, ob diese Personen aufgrund ihrer politischen Haltung tatsächlich zu meiden sind. Zum Holocaustvergleich: Der Vegane Powerfrauen e.V. verurteilt den Holocaust der Nationalsozialisten als ein beispielloses Verbrechen, das sich durch nichts relativieren lässt, und für das es keinen Vergleich in der Menschheitsgeschichte gibt. Diese klare Meinung zum Holocaust darf aber nicht dazu führen, dass jeder, der die israelische Regierung kritisiert, als Antisemit bezeichnet wird. Wenn das passiert, wird der Kampf gegen Antisemitismus entwertet, der Begriff inflationiert und unmenschliche Verbrechen gerechtfertigt. Vergleiche sind immer schwierig und Tierrechtler fühlen sich häufig machtlos, so dass sie Vergleiche anwenden, um das Ausmaß deutlich und Einfühlen möglich zu machen. Das darf aber nicht dazu führen, dass jeder, der einen Holocaustvergleich gezogen hat, fortan selbst als rechtsextrem bezeichnet wird. Die Montagsmahnwachen für Frieden halten wir im Kern für positive gesellschaftliche Bewegungen. Sie zu kritisieren und Menschen, die dort auftreten, durch gezielte Vorwürfe zu verunsichern, zu ängstigen und zu unterdrücken, nutzt den Interessen der „Querfrontler“ und schwächt die Friedensbewegung. Auf Montagsmahnwachen für Frieden gehen möglicherweise auch Menschen, die sich nicht selbst mit komplizierten Zusammenhängen auseinandersetzen, sich die Welt in Stereotype unterteilen lassen und pauschalen Feindbildern aufsetzen. Wir unterstellen aber, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen, die zu diesen Veranstaltungen gehen, für eine rechtsstaatliche und demokratische Gesellschaft, für den Frieden ist, und sich mit komplizierten Zusammenhängen auseinandersetzt. Deshalb möchten wir hiermit auch noch einmal darauf aufmerksam machen, um was es uns allen geht; um die Gleichstellung aller menschlichen und nichtmenschlichen Tiere! Es ist sehr schade, dass einige der eigentlichen "Mitstreiter", der Veganer und Tierrechtler, Behauptungen lesen oder hören und diesen blind hinterherlaufen. Gerade wir Veganer wissen doch, wie leicht Behauptungen gemacht und geglaubt werden! Wir möchten jedem nahe legen, sich immer selbst ein Bild zu machen und nicht alles zu glauben. Im Zweifel kann auch immer mit den Betroffenen gesprochen werden. Dem gehen auch wir in weiter geplanten Gesprächen nach. Wir möchten uns nicht spalten lassen und hoffen, dass es euch genauso geht. Euer Veganer Powerfrauen
Text: Mira Riediger, Michael Simon, Nadine Kellner