14/09/2020
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Wir bitten euch das zu teilen und Herrn Winfried Kretschmann sowie das Staatsministerium Baden-Württemberg zu verlinken!
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Betreff: AUSRUF DES NOTSTANDES
Sehr geehrter Herr Winfried Kretschmann,
hiermit wende ich mich in einem öffentlichen Brief an Sie, da mich Verordnungen, Gesetze und alle zuständigen Behörden durch Missachtung oder fehlende Entscheidungsträger dazu zwingen.
Um mich Ihnen kurz vorzustellen: Ich bin in der Fächerstadt Karlsruhe ansässig und manage hier mit Passion und Ehrgeiz das GOTEC KARLSRUHE, einen Club im Industriegebiet Mühlburg. Wo sich wöchentlich von jeder Kultur, die unser Land beinhaltet, Menschen versammeln, um ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen, der Musik zu lauschen und um Körper und Geist zu beurlauben.
Sechs Monate kämpfen wir um ein Gehör, einen Dialog mit einer Stelle, die sich unserer Not bewusst ist. Die mit uns ein Konzept und einen Weg findet, 20 Jahre Clubgeschichte in einer der größten Krisen des Landes aufrecht zu erhalten, so wie auch Restaurants, Bars & Cafés in unserer Region und Clubs in unserem Land diese Chance erhalten haben.
Wir standen letztes Jahr um diese Zeit mit unserem Team auf einer Baustelle, da die vielen Jahre Clubleben ihre Spuren sichtlich hinterlassen haben. 4 Wochen haben wir 18-20 Stunden täglich versucht, mit dem Budget und dem Zeitdruck, der Nachtszene und Karlsruhe ein neues Gesicht bieten zu können.
Gerade als wir auf dem Weg waren, Licht am Ende des Tunnels zu sehen, kam die Pandemie! So surreal, so emotionslos stellte es unser aller Leben von heute auf morgen auf dem Kopf. Als sich die erste Schockstarre legte und wir realisiert haben, dass es jetzt um das n***te Überleben geht, legten wir den Schalter um und kämpften. Kampf ist für uns nichts Neues, da ein Club keinen Wohlstand schafft, sondern wir eher mit Leidenschaft und Liebe einer Verpflichtung nachstreben.
Das wir manchmal bei all den unterschiedlichsten Verordnungen bundesweit, den verschiedensten Gesetzen landesweit durch unsere Emotionen dem Verstand der Stecker gezogen wurde, weil es sich absurd und so ungerecht anfühlt, hoffe ich zumindest auf ein wenig Verständnis Ihrerseits. Tägliche Diskussionen, Absprachen und die Suche nach Lösungen, die finanziellen Brände zu löschen, haben ihre Spuren hinterlassen.
Lassen Sie uns auch nicht verleugnen das die getätigten “Hilfen“ nicht deckend sind, Sie werden von den Medien und der Politik als Heilsbringer dargestellt. Es wird sich hier mit etwas gebrüstet was in der Realität nicht der Wahrheit entspricht.
20 Jahre zahlen wir mit unserem Club in das System ein, nun brauchen wir das System, 1 mal in 20 Jahren!
Wir mussten für unsere Familien ein anderes Gesicht aufsetzen, Ihnen Zuversicht und Hoffnung vermitteln, auch wenn wir im Innersten wussten, dass die Zeit gnadenlos gegen uns schlägt. Dass die Realität eine andere ist, kostete uns unfassbar viel Kraft und Überwindung. Die Option, die Hand zu heben und abzuschließen, kommt für Menschen wie wir es sind, nicht in Frage.
Mir ist durchaus bewusst, dass es dieses Leid zu Tausenden da draußen gibt, aber damit wir helfen können, müssen wir zuerst vor unserer eigenen Haustüre kehren können!
Nun bitte ich Sie eindringlich, da der Notstand erreicht ist und ich keinen anderen Ausweg mehr sehe, lassen Sie uns den Dialog suchen und ein Konzept erarbeiten, indem wir unter aller Berücksichtigung der aktuellen dynamischen Lage einen Weg finden, um unseren Club und damit auch alle anderen Clubs in BW zu retten!
- Überbrückungsprogramm ausweiten
- Kreditprogramme anpassen
- Steuerlicher Verlustrücktag ausweiten
- Ungleichbehandlung beenden
- Obergrenze bei Hilfen öffnen
- Konzept zur Cluberöffnung (etappenweise)
- Ort/Platz für Veranstaltungen (Verlagerung der Örtlichkeiten, wie z.B. Open Air- Gelände)
- deckende finanzielle Unterstützung (auch privat!)
Hier könnte man das nun ansatzlos in die Länge ziehen. Wichtig ist aber Ihre Bereitschaft zur Hilfe! Öffnen Sie hierzu die Tür, können wir die Ausarbeitung verschiedenster Möglichkeiten auf Papier bringen.
Herr Kretschmann, das Schlimmste für einen Menschen ist die Hilflosigkeit. Auch gerade für Familienversorger, nehmen Sie die Verantwortung an sich und lassen Sie diese Branche nicht am Seitenrand sitzen, als hätten wir den Bus verpasst.
Ich appelliere an die Gleichberechtigung, jedoch erlebt die Veranstaltungsbranche aber momentan genau das Gegenteil. Sie tragen Verantwortung und müssen allein schon aus politischer Sicht diesem Aufruf Gehör schenken! Während sich das Land und die Meinungen spalten, das Volk den Glauben an die Politik und die Demokratie verliert, gebe ich trotz misslicher Lage die Hoffnung nicht auf.
Geben Sie uns ein Zeichen der Hoffnung!
Stoppen Sie mit uns gemeinsam die Pleitewelle der Veranstaltungsbranche.
Beenden möchte ich diesen Brief mit den gesprochenen Worten von Herbert Grönemeyer am 09.09.2020 in Berlin;
WIR SIND ZWAR NICHT DIE MASCHINE UND DER MOTOR DEUTSCHLANDS, ABER WIR ALLE ZUSAMMEN SIND DIE RAUSCHENDE SEELE, WIR SIND DER ÖFFENTLICHE HERZSCHLAG DER NATION!
Hochachtungsvoll
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MANAGER GOTEC KARLSRUHE