03/09/2020
Stellungnahme zur gestrigen Alarmstufe Rot Demonstration in Stuttgart
Wer, wie wir, gestern auf dem Karlsplatz in Stuttgart stand konnte vor dem Demonstrationszug wieder 3 Rednern lauschen.
Diese Redner wurden im Vorfeld als spannende Gäste angekündigt.
Als ersten Redner konnte mit Herrn Harman der d&b audiotechnik GmbH & Co. KG wieder ein Gesicht der Baden-Württembergischen Veranstaltungswirtschaft gewonnen werden. Dies ist völlig legitim und auch passend zu den Demonstrationszielen.
Was jedoch danach folgte entzieht sich komplett unserem Verständnis. Mit Herrn Nopper stand plötzlich der Oberbürgermeister der Stadt Backnang auf der Bühne. Dieser Herr, der mit unserer Branche oder der Entwicklung in diesen Zeiten nichts zu tun hat, erhielt eine Plattform um seine Kandidatur zur OB Wahl Stuttgart voran zu treiben.
Wir sind enttäuscht, dass diese für unsere Branche so wichtige Kundgebung, als Wahlkampf Instrumentalisierung eines CDU Kandidaten missbraucht wurde.
In diesem Zuge wollen wir uns ganz klar davon distanzieren! Durch unser Auftreten auf den Stuttgarter Kundgebungen wollen wir kein Gesicht dieser Aktion sein und heißen dieses auf jeden Fall nicht gut.
Es ist enttäuschend, dass es in einer für uns alle so schwierigen Zeit, zu so einem Vorfall kommt und alle Teilnehmer somit zu einem Gesicht des OB Kandidaten wurden, welcher uns nicht mal mit einem Wort in seinem Wahlprogramm erwähnt.
Auch die Worte seines darauf folgenden CDU Kollegen Herrn MdL Baden-Württemberg Claus P**l können wir so nicht unkommentiert lassen.
Dieser versuchte sich anfangs noch auf unsere Seite zu stellen, da er selbst ein kleines Event Center betreibt und eigentlich bei uns vor der Bühne stehen müsste.
Dass er jedoch von unserer Branche und unseren Ängsten keine wirkliche Ahnung hatte, zeigte sich mit seinen Worten.
Wie soll denn bitte ein Betrieb der VA Branche sein komplettes Geschäftsmodell aufgeben um beispielsweise eine Firma zur Luftreinigung zu werden?
Auch die Aussage man solle sich halt etwas neues suchen, schließlich sind wir alle Unternehmer ist eine Frechheit!
Hier geht auch um das Schicksal hunderttausender Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen.
Wir sind keine Unternehmer, wir sind Angestellte Fachkräfte die ihren Job lieben und ihn auch weiterhin ausüben wollen!
Wir wollen nicht auf einmal der, von Herrn P**l angepriesene, Automobilverkäufer sein!
Was wir wollen ist eine echte Unterstützung und die Zusagen, dass wir nicht allein gelassen werden und dass man uns verstehen und helfen will.
Was jedoch gestern zu sehen war ist traurig und macht wütend zu gleich!
Wir distanzieren uns hiermit nochmal ausdrücklich von dieses Rednern und stellen klar dass wir darin nicht involviert waren. Daher blieben wir nach Abschluss des Demonstrationszuges dem Karlsplatz fern und packten auch unsere Banner wieder ein.
Generell müssen wir anmerken, dass über die letzten Wochen hinweg, mit wenigen Ausnahmen ständig nur über die Interessen der Firmen und ihrer Chefs gesprochen wurde. Das verwundert nicht, wird die ganze Alarmstufe Rot - Kampagne doch aus den Chefetagen der großen Unternehmen geführt. Wer allerdings vor der Bühne steht, die Demonstrationen mit Leben füllt und im bisherigen Alltag die schweißtreibende Arbeit erledigt, die Menschen die für Lohn arbeiten müssen, wird kaum thematisiert. Dabei sind wir viel mehr Menschen, als die UnternehmerInnen oder die CEOs. Wir werden uns in Zukunft weiterhin für die Interessen dieser Menschen einsetzen.
Schade dass die Kundgebungsserie in Stuttgart mit so einem Beigeschmack sein Ende gefunden hat.
Wir hoffen euch Stuttgarter und alle anderen aus Baden-Württemberg trotzdem nächste Woche in Berlin zu sehen.
Bis dahin,
!