25/12/2023
Bilder der Krippe der Ev.-Luth. Weihnachtskirche in Bethlehem gehen um die Welt
(Bild: Debbie Hill)
https://www.fr.de/politik/krieg-israel-weihnachten-christen-bethlehem-tourismus-zr-92744362.html
Wenige Meter entfernt von der Marienkirche feiert die Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Weihnachtskirche ihren Adventsgottesdienst. Dicht hintereinander drängen sich die Kinder in einer Reihe vor Pastor Munther Isaac. Einige zupften aufgeregt an ihrer Kleidung, während andere gespannt ihre kleinen Hände falten, bereit, das heilige Brot entgegenzunehmen. Darunter auch der vierjährige Sohn von Bahjat Khadar. Der Lehrer am Bethlehem Bible College erklärt nach dem Gottesdienst: „Es gibt viele Familien in Gaza, die gerade ihre Söhne und Töchter verlieren. Wir fühlen uns mit ihrem Schmerz verbunden. Deshalb feiern wir dieses Jahr keine Weihnachten, wir fühlen keine Freude, wir stellen keine Kerzen auf, wir beten nur.” Auch die Krippe der Evangelisch-Lutherischen Weihnachtskirche erinnert an den Krieg in Gaza. Fast vollständig von Steinbrocken bedeckt, liegt Jesus inmitten der Trümmer, eingehüllt in einer Kufiy, einem traditionellen palästinensischen Tuch mit schwarz-weißem Karomuster. Maria und Josef sind verstreut um ihn herum platziert, als ob sie ihn in den Trümmern suchen. Pastor Munther Isaac erklärt: „Gott ist solidarisch mit den Unterdrückten, den Ausgegrenzten. Bei der Weihnachtsgeschichte handelt es sich um die Geschichte eines Babys, das unter den schwierigsten Umständen der Besatzung geboren wurde und das Massaker an Kindern bei seiner Geburt selbst überlebte. Wir haben diese Krippe geschaffen, um die wahre Bedeutung von Weihnachten zu vermitteln, aber auch, um der Welt zu zeigen, wie Weihnachten in Palästina aussieht: zerstörte Häuser, vertriebene Familien, Kinder unter den Trümmern. Ich hoffe, dass die Welt erkennt, dass wir dringend ein Ende dieses Krieges brauchen, der jeden Tag unschuldige Menschen tötet.“
Von Isabell Knief