Geschichte - Schloss Ottenstein
KULTURELLE INFORMATION ÜBER DAS SCHLOSS OTTENSTEIN
Die 1177/78 erstmals genannte Burg und die später dazugehörige Herrschaft war ein Reichslehen, das erst nach 1156 in eigene Bindung zu Herzogtum kam. Der Burggründer Otto stammte vermutlich aus dem Geschlecht der Tursen von Rauhenegg- Lichtenfels. Mitglieder dieses Adelsgeschlechtes werden noch bis ins 15. Jahrhundert genannt und dienten dem Landesfürsten als Diplomaten, Inhaber einflussreicher Hofämter und Ratgeber. So war Otto von Ottenstein 1232 Küchenmeister bei Herzog Friedrich II. Albero II. von Ottenstein war 1360 Küchenmeister bei Herzog Rudolf IV. Albero IV. ist 1402 als Hofrichter in Österreich genannt und war 1406 Vermittler im Pressburger Frieden mit König Sigismund von Ungarn. 1411 wurde Albero VI. von den niederösterreichischen Städten dem jungen Herzog Albrecht V. als geheimer Rat zugeteilt. Mit ihm starb das Geschlecht aus. Vor den verwüsteten Kriegszügen der Hussiten 1426/27 blieb die hinter einer Bodenschwelle versteckt gelegene Burg verschont. Im 16. Jahrhundert wechselte Ottenstein mehrmals den Besitzer. 1536 erwarb Melchior vom Lamberg, k.k. Rat und Regent der niederösterreichischen Regierung, Burg und Herrschaft Ottenstein, die 400 Jahre lang im Besitz der Familie blieb. Eine Belagerung durch die Schweden wurde 1645 erfolgreich abgewehrt, da sich die um 1529 und 1637 verstärkten Befestigungen als unbezwingbar erwiesen. 1544 erhebt Kaiser Ferdinand II. die Herren von Lamberg in den Freiherrenstand nach Abschluss des Westfälischen Friedens 1648 zeigten sich die 1667 in den Grafenstand erhobenen Lamberg als großzügige Bauherren, tüchtige Offiziere und erfolgreiche Staatsmänner. Mitglieder der Familie Lamberg waren u. a. Unterhändler beim Westfälischen Frieden sowie Gesandte beim Regensburger Reichstag und am päpstlichen Hof. 1867 bis 1878 hat Baurat Wächtler die Burg Ottenstein restauriert, wobei alter Bestand erneuert und ergänzt wurde und durch gewisse Veränderungen u. a. die Dachlinie und die Fensterformen ihre jetzige Gestalt erhielten. Graf Vollrath von Lamberg musste 1940 seinen Besitz dem Deutschen Reich verkaufen, als der Truppenübungsplatz Döllersheim errichtet und das Gebiet um Ottenstein entsiedelt wurde. Das Schloss diente zeitweise als Offiziersquatier, wurde 1945 von den Russen besetzt und erlitt arge Zerstörungen. Aufgrund eines Rückstellungsvergleiches gelangte die Burg 1959 ins Eigentum der Windhag´schen Stipendienstiftung. Die EVN pachtete 1962 im Zuge von Grundablösungen für den Bau der Kampkraftwerke die Burg, betrieb deren Wiederherstellung und errichtete sowohl das Bungalowhotel Ottenstein als auch das Restaurant im Schloss.