Das olympische Gewichtheben ist eine Sportart der Schwerathletik, bei der eine Langhantel durch Reissen (Sn**ch) oder Stossen (Clean & Jerk) zur Hochstrecke gebracht wird. Neben der eigentlichen Technik sind beim olympischen Gewichtheben insbesondere Schnelligkeit, Kraft, Koordination und Beweglichkeit für den Erfolg nötig. Obwohl das olympische Gewichtheben als Randsportart einzuordnen ist, finde
n sich die Übungen bei vielen Hochleistungssportlern, zum Beispiel bei Leichtathleten, Bobfahrern, Skifahrern, Basketballer, Handballer, Rugby und American Football Spieler sowie Mixed Martial Arts Athleten um nur einige zu nennen, wegen ihrer Schnellkraft und koordinativen Aspekte im Trainingsprogramm. Im Wettbewerb werden jeweils zwei Bewegungen ausgewertet: Das Reissen (Sn**ch) und das Stossen (Clean & Jerk). Regeln und Technik:
Die Versuche im Wettkampf werden auf einer 4 x 4 m großen Plattform durchgeführt. Beim Verlassen der Plattform während des Versuchs wird dieser ungültig. Wettkämpfe werden in den zwei Olympischen Disziplinen Reissen (Sn**ch) und Stossen (Clean & Jerk) ausgetragen. Das Reissen:
Die Hantel liegt horizontal vor den Beinen des Hebers. Sie wird mit den Handflächen nach unten gefasst und in einer einzigen fliessenden Bewegung vom Boden zur Hochstrecke, mit ausgestreckten und senkrecht stehenden Armen gebracht. Dies entweder mit einem Ausfallschritt oder dem Beugen beider Beine. Die Hantel ist in einem kontinuierlich fliessendem Bewegungsablauf am Körper entlang nach oben zu führen. Während des Versuches darf außer den Füßen kein anderer Körperteil den Boden berühren. Das gehobene Gewicht muss in der endgültigen Position bei gestreckten Beinen, Füßen auf gleicher Linie und gestreckten Armen bis zum Zeichen des Kampfrichters zum Abnehmen des Gewichts bewegungslos fixiert werden. Das Drehen der Handgelenke darf erst erfolgen, nachdem sich die Hantel über der Kopfhöhe des Hebers befindet. Ein Heber kann im Ausfall oder in der Hocke verharren. Das Kampfrichterzeichen zum Abstellen der Hantel erfolgt erst, sobald der Körper des Hebers bewegungslos ist (Zittern ausgeschlossen). Das Stossen:
Es besteht aus zwei Teilabläufen, dem Umsetzen (Clean) der Hantel auf die Schultern und dem Ausstoßen (Jerk) der Hantel über den Kopf, was den eigentlichen Unterschied zum Reißen darstellt. Umsetzen:
Die Hantel liegt horizontal vor den Füßen des Hebers. Sie wird mit den Handflächen nach unten gefasst und in einem einzigen Bewegungsablauf vom Boden zu den Schultern gebracht, entweder mit dem Ausfallschritt oder mit der Hocketechnik. Die Hantel darf die Brust nicht vor der endgültigen Position berühren; sie soll auf den Schlüsselbeinen, der Brust oder den vollständig gebeugten Armen ruhen. In dieser Position kann der Heber solange verharren, bis er wieder genug Energie hat für das Ausstossen. Allerdings dürfen in der Hocke die Ellenbogen keinesfalls die Oberschenkel berühren, sonst ist der Versuch ungültig. Ausstoßen:
Beugen und Strecken der Beine und Arme um die Hantel zur Hochstrecke, dies entweder mit einem Ausfallschritt (Split Jerk) oder dem Beugen beider Beine, dem sogenannten “Standstossen" (Squat Jerk), mit völlig gestreckten, vertikal stehenden Armen zu bringen (kontinuierliche Aufwärtsbewegung), anschliessend das Einnehmen der Grundstellung. Beine und Arme sind gestreckt, warten bis zum Signal des Kampfrichters zum Abnehmen der Hantel. Das Signal hat zu erfolgen, sobald der Heber absolut bewegungslos ist (Zittern ausgeschlossen). Vor dem Ausstoßen muss die Hantel in Ruhe sein, leichtes „anwippen“ macht den Versuch ungültig. Ebenso muss das Ausstoßen in einer einzigen Bewegung bis zu den durchgestreckten Armen erfolgen, jegliches „nachdrücken“ oder ungleichmässiges (rechte/linker Arm) Ausstossen macht den Versuch ebenfalls ungültig. Gewichtsklassen:
Bei den Herren gibt es bei offiziellen Wettkämpfen acht Gewichtsklassen:
bis 56 kg / bis 62 kg / bis 69 kg / bis 77 kg / bis 85 kg / bis 94 kg / bis 105 kg / über 105 kg
Bei den Damen unterscheidet man sieben Gewichtsklassen:
bis 48 kg / bis 53 kg / bis 58 kg / bis 63 kg / bis 69 kg / bis 75 kg / über 75 kg
Wertung:
Nach Gewichtsklassen :
Bei Einzelmeisterschaften, wie den Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen, werden die Athleten in Gewichtsklassen eingeteilt. Es gewinnt, wer innerhalb einer Gewichtsklasse die größte Last bewältigt, gezählt wird dabei in jeder Disziplin nur der schwerste gelungene Versuch. Für den Zweikampf wird jeweils der beste Versuch jeder Einzeldisziplin gewertet. Sind alle drei Versuche in einer Disziplin ungültig, kann der Athlet keine Zweikampfwertung einbringen. Sollten mehrere Athleten die gleiche maximale Last gehoben haben, gewinnt der leichtere Athlet. Bei Olympischen Spielen werden Platzierungen nur für die Zweikampfwertung (Olympischer Zweikampf) geführt. Nach Sinclairpunkten:
Eine Variante der Relativwertung wurde vom Kanadier Roy Sinclair entwickelt und ermöglicht einen Vergleich über die Körpergewichte hinweg, getrennt für Männer und Frauen. Hierzu veröffentlicht die IWF sogenannte „Sinclair-Koeffizienten“, die im Frühjahr jedes olympischen Jahres durch statistische Auswertung unter Berücksichtigung der Weltrekorde in den einzelnen Gewichtsklassen mit sechs Ziffern nach dem Dezimalzeichen ermittelt werden; sie gelten dann für die folgenden vier Kalenderjahre. Im Gegensatz zur Relativwertung ergibt die Sinclairwertung prinzipiell stets positive Punkte-Zahlen. Somit ist diese wesentlich “motivierender" für weniger starke Athleten. Gewichtheben ist derzeit die einzige Kraft-Sportart, welche in den Olympischen Spielen aufgenommen ist. Es ist ein universeller Sport, welcher von einer großen Anzahl von Ländern praktiziert wird. Vor allem aber im östlichen Europa, Russland Iran, China sehr viele Athleten auf hohen Niveau hervorbringt. Die Olympische Langhantel:
Die Hantel bringt ein Gewicht von 20 kgs bei den Männern, weist die Länge von 220cm auf und besitzt 28 mm Durchmesser, während der Abstand der kugelgelagerten Scheibenaufnahmen 131 cm beträgt. Die Hantel der Frauen wiegt hingegen 15 kgs, weist die Länge von 201cm auf und besitzt 25 mm Durchmesser. Für Kinder und Jugendliche gibt es weitere Hanteldimensionen von 5 bis zu 10 kgs. Die Verschlüsse für den Wettkampfgebrauch sind je 2.5 kgs, also zusammen 5 kg schwer. Die Scheibengewichte sind wie folgt, gemäss internationalem Farbcode: 25 kg (rot), 20 kg (blau), 15 kg (gelb), 10 kg (grün), 5 kg (weiss),
2.5 kg (rot) , 2 kg (blau), 1.5kg (gelb), 1kg (grün) und 0.5kg (weiss)
History:
Ab dem neunzehnten Jahrhundert, gewinnen einige starke Männer grossen Ruhm und popularisierten die Gewichte, insbesondere in Deutschland, Österreich und Frankreich. Daher versuchte man das Gewicht und die Bewegung zu kodifizieren, um die Leistungen der Athleten zu vergleichen und zu klassifizieren. Gewichtheber Clubs entstanden in Deutschland in den frühen 1880er Jahren, aber der erste Wettbewerb war in London, im Jahr 1887. Die erste Europameisterschaft fand in Rotterdam im Jahre 1896 statt. Gewichtheben ist seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit, den Sommerspielen 1896 in Athen in Griechenland dabei. Zwei Disziplinen sind im Programm: Einarmiges- und Zweiarmiges Heben. Abwesend bei den Olympischen Sommerspielen 1900, findet das Gewichtheben wieder Aufnahme bei den Olympischen Sommerspielen 1904 in St. (Zu empfehlende Literatur: “Super Strength” von Alain Calvert, Milo Publishing Company Philadelphia, 1924)
Während den Olympischen Sommerspielen 1920 in Antwerpen Belgien, sind es folgende Übungen; einarmiges Reissen, einarmiges Stossen und zweiarmiges Stossen. Bei den Olympischen Spielen 1924 wurden diese durch einen Fünfkampf ersetzt, bestehend aus beidarmigen Drücken, Reissen, Stossen und einarmiges Reissen und Stossen. Schliesslich wird seit 1972 das Drücken auch aus zwei Gründen fallengelassen: erstens Gewichtheber “ optimierten durch gefährliches Rückwärtsbiegen mit Risiko von Verletzungen und zweitens um die Dauer der eigentlichen Bewegungsablauf zu reduzieren. Die Frauenwettkämpfe reichen zurück bis in die 1980er Jahre und sind seit den Olympischen Sommerspielen 2000 In Sydney präsent. Die ersten Frauenwettkämpfe wurden im Jahr 1947 durchgeführt und die Weltmeisterschaften öffneten ihre Türen für Frauen im Jahr 1986. Die ersten Gewichtsklassen erscheinen im Jahr 1905. Sie sind jetzt mit acht Klassen für Männer und sieben für Frauen. In der Schweiz werden die Interessen der Gewichtheber vom 1946 gegründeten Schweizerischen Amateur-Gewichtheber-Verband SAGV vertreten. Der Verband wurde 1950 vom IWF anerkannt. Es gibt in der Schweiz noch 12 weitere lizensierte Gewichtheber Clubs
Für Kontakt Infos: http://www.swiss-weightlifting.ch/seiten/verband.html