14/03/2024
Gerade erleben wir, was geschieht, wenn Ideologie- und Religionsfanatiker auf einander treffen. Die aktuelle Situation, vor allem die gewalttätigen Auseinandersetzungen im Nahen Osten, sind für uns Anlass, nicht nur einfach zuzusehen, sondern mit der Sonderausstellung:
»EIN LICHTSTRAHL IM FINSTEREN MITTELALTER« - KAISER FRIEDRICH II VON HOHENSTAUFEN UND SEIN NORMANNISCHES ERBE,
Denkanstöße zu geben und aufzuzeigen, wie es im Mittelalter Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen und Religionsgemeinschaften gelang, friedlich miteinander zusammen zu leben.
Gestern wurde die Ausstellung feierlich eröffnet.
Seine Durchlaucht Fürst Johannes von Waldburg zu Wolfegg und Waldsee mit seinem Sohn Erbgraf Ludwig nahmen an der Eröffnung teil. Unser Fürst lies es sich nicht nehmen zu begrüßen. Die Laudatio wurde von Dr. Anita Bestler, eigens aus Palermo angereist, gehalten. Für die Christlichen Kirchen sprach Dekan Hauf aus Ravensburg.
Der berühmte Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen, Sohn des Schwaben Heinrichs VI. und der Normannin Konstanze von Hauteville, wuchs im sizilianischen Palermo auf. Er wurde entscheidend geprägt von der besonderen Kultur des Normannenkönigreichs Sizilien. Dieses Königreich entstand im Jahre 1130 mit der Krönung von Friedrichs Großvater, Rogers II. von Hauteville, – und es war riesig: Es umfasste nicht nur die Insel Sizilien, sondern ganz Süditalien, Nordafrika, Dalmatien und die Insel Korfu. Vor allem aber war dieses Königreich ein multikultureller Staat, in dem sowohl Katholiken, orthodoxe Christen, Muslime und Juden lebten. Dank der Toleranzpolitik König Rogers II. lebten sie friedlich zusammen – und das Königreich erlebte eine enorme Blüte. Kaiser Friedrich II. wurde von der Toleranzpolitik seines Großvaters nicht nur geprägt, sondern setzte sie in vieler Hinsicht fort.
Und eben dieser berühmte Kaiser, der schon zu Lebzeiten »Stupor mundi« genannt worden war, hat seine Spuren auch hier bei uns in Süddeutschland hinterlassen: Er hat die Stadtrechte an Wangen im Allgäu und an Pfullendorf verliehen. Sein Sohn Heinrich VII. wurde teilweise auf der Waldburg zum König von Deutschland ausgebildet, ferner waren die Waldburger Truchsessen der Stauferkaiser. Dies ist für uns Grund genug, mit einer Sonderausstellung das normannische Erbe »unseres« Staufenkaisers auf der Waldburg zu würdigen.
Die Ausstellung ist ab dem 15.03.2024 zu sehen. Hier beginnt unsere Saison auf der Waldburg.
Öffnungszeiten 2024
Schloss Waldburg, die Drei-Kaiser-Burg
mit den Mittelalterliche Erlebniswelten:
15.03.2024 - 03.11.2024 täglich von 10-18 Uhr geöffnet, außer Montag. Erlebniswelt/Museum mit Café ebenfalls: Di-So 10-18 Uhr
Burgküche 1108´ So & Feiertag 11-17 Uhr
Burgführungen, Schulklassen, Kinderpädagogik, Gruppenbewirtungen, Ritteressen, Eventgrillen und Weinverkostungen sind nach Absprache möglich.
Ach ja, die Waldburg findet Ihr genau auf der Schnittstelle zwischen Allgäu, Bodensee und Oberschwaben im Dreiländereck Deutschland Österreich und der Schweiz zwischen den Städten Wangen im Allgäu, Lindau am Bodensee und Ravensburg. Kostenfreier Parkplatz (Amtzeller Str. 7 88289 Waldburg) zu Füßen der Burg und ein toller Themenstelenweg auf dem Weg zur Burg. Wirklich schön gemacht.