17/07/2023
Wahre Worte !!!
Tim Mälzer hat Recht! Die Gastronomie ist nicht das Rote Kreuz und es gibt kein Grundrecht darauf essen zu gehen. Vor allem die Personalkosten sind der größte Kostenfaktor, der viel zu selten im Bewusstsein der Konsumgesellschaft präsent ist. Sollen wir am Existenzminimum leben damit Gäste billig essen gehen können? Mitnichten! Die Gastronomie hat Jahrzehnte vor allem deswegen so billige Preise aufrufen können weil Beschäftigte schwarz und Überstunden erst gar nicht bezahlt wurden und werden. Zudem hat man sich von Gästen erpressen lassen, die drohen bei steigenden Preisen nicht mehr kommen zu wollen. Dabei sind insbesondere im Sommer die Terrassen voll. Restaurants sind auch nicht die Kantinen für Menschen, die zu faul zum kochen sind. Essen gehen, sich bedienen lassen und sich um nichts kümmern zu müssen ist ein Luxus den man sich leisten sollte statt mit dem immer wiederkehrenden Argument zu drohen, lieber dann zuhause zu essen. Dann bleibt doch zuhause statt uns zu nerven! Bei vielen liegen die Nerven mittlerweile blank! Statt Gastronomen pro aktiv und freundlich danach zu fragen, wieso der Restaurantbesuch plötzlich so teuer ist, lässt man seinen Unmut in Bewertungsportalen freien Lauf. Noch perfider ist es, am Ende des Restaurantbesuches die Rechnung in die sozialen Netzwerke zu posten und sich über die Preise zu beschweren. Warum bestellen diese Gäste dann überhaupt das für sie zu teure Essen? Um am Ende in den sozialen Netzwerken auf dicke Hose zu machen?
Ich mag Mälzer denn er zeigt klare Kante und traut sich auch Dinge anzusprechen die andere Gastronomen leise in sich rein weinen.
Guckt euch doch mal um Leute! In Hamburg ist an jeder Ecke ein Laden, der irgendwas zu essen anbietet, kein Einkaufszentrum ohne Fressmeile, überall das gleiche, belanglose und zum schnellen hineinstopfen konzipierte Essen, verkauft von Menschen, die keine Ahnung von der Gastronomie haben, keine Leidenschaft zeigen und für die das bloß ein Job ist, weil sie für mehr Anspruch nicht mehr geeignet erscheinen.
Die Zeiten haben sich geändert. Der Kellner, der dir dein Essen serviert, lebt nicht mehr wie vor hundert Jahren in sogenannten „Kellnerheimen“ sondern zahlt dieselbe Miete, dieselben Strom- und überhaupt ähnliche Lebenshaltungskosten. Wieso also sollen wir auf Gäste Rücksicht nehmen, die nicht viel haben, wo es uns eben auch nicht besser geht?