Freie Reden - Theresa Henckell

31/10/2024

Als Rednerin lerne ich die verschiedensten Lebensgeschichten kennen. Viele davon sind nicht ganz gerade verlaufen und bringe eine gewisse Schwere mit sich, die auch nach ihrem Tod Auswirkungen hat. Natürlich hofft man immer, dass man als Rednerin Anteil an harmonischen und liebevollen Familienerinnerungen nehmen kann. Aber die Realität ist oft anders.
In all dem, was schwer ist und als Last zurückbleibt suche ich nach den Schätzen des Lebens. Und es gibt sie immer. Oft sind sie nur verschüttet und verdeckt, aber im Gespräch leuchten sie irgendwann auf. Das ist meine Aufgabe. Als Schatzsucherin im Gespräch nachzubohren, die richtigen Fragen zu stellen und die wertvollen Erinnerungen zu finden.
Und wenn es keine liebevollen Erinnerungen gibt, dann Werte und Charakterstärken zu finden und das Leben trotz allem ehrenvoll zu würdigen und zu verabschieden.

20/10/2024

Liebe Jelena, lieber Matthias, vielen Dank für euer Feedback zu eurer Freien Trauung mit mir! Hier der Wortlaut der Google Rezension in Gänze:
Liebe Theresa,
vielen Dank für die Gestaltung unserer Trauzeremonie, die gerade an dem regnerischstem Tag des Jahres stattfand. Wir mussten leider unsere Pläne umwerfen, Du konntest den festlich-feierlichen Auftakt unserer Hochzeitsfeier setzen, die uns und unsere Gäste das Wetter vergessen lies. Mit Deiner präsenten Stimme und Ausdrucksstärke konntest Du auch unsere ausländischen Gäste emotional einbinden.

Zusammengefasst möchten wir vorbehaltlos eine Weiterempfehlung aussprechen und wünschen Dir viel Freude bei ähnlichen Anlässen.

20/10/2024

Ein markanter Bibelvers aus dem 1. Korintherbrief rühmt Glaube, Liebe und Hoffnung. Er ist als das „Hohe Lied der Liebe“ bekannt und wird sehr gerne an Hochzeiten als Trautext gewählt: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ Ich mag den Vers.
„Die Liebe ist die Größte unter ihnen“ bedeutet für mich, dass an der Liebe auch alles gemessen wird. An der Liebe zueinander sollen Christen erkannt werden. Wegen der Liebe feiern wir Menschen Willkommensfeste, Hochzeiten und Lebensfeiern. Und die Liebe überwindet Hindernisse.
Jesu‘ bedingungslose Liebe hat die Menschen damals schon gegen ihn aufgebracht und auch heute ist die Liebesrichtung mancher Menschen ein Grund für Streit und Diskussionen. Ich habe mich dazu entschieden Jesu‘ Liebe zu den Menschen zu folgen. Sie über jedes Dogma, jede theologische Debatte zu stellen und mich mit jede:m Paar zu freuen, dass ein „Ja“ zueinander findet. Und der Einzigen, der ich letztendlich dazu Rechenschaft ablegen muss, ist Gott selbst. Und das werde ich tun. Und bis dahin glaube und hoffe ich, dass die Liebe zur treibenden Kraft aller Menschen wird.

13/10/2024

Straight Ally
Ich bin noch nicht so firm in Gendergerechter Sprache. Und auch als Ally in der LGBTQA+ Szene habe ich noch eine steile Lernkurve vor mir. Wenn ihr bereit seid, mich in meinem Unterwegssein zu begleiten, dann lerne ich gerne von euch. Und begleite euch mit der allergrößten Freude bei eurer Zeremonie.
Denn wenn sich zwei Menschen lieben und sich verbindlich zueinander stellen, dann finde ich das Klasse und feiere gerne mit und erzähle eure Geschichte mit meinen Worten.
Ich freu mich auf euch!

10/10/2024

Wie habt ihr eure Kinder im Leben Willkommen geheißen?

06/10/2024

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als unsere Tochter uns zur Familie machte. Und ich wette, so ziemlich jede Familie kann den gleichen Moment in ihren Leben benennen. Dabei ist es egal, ob es der Moment einer Geburt ist, wenn die Adoption endlich rechtens ist oder der Anruf kommt, oder wenn man zwei Haushalte zusammenführt und als Patchworkfamilie in einen neuen Abschnitt startet.
Mit diesem Moment begann eine Veränderung. Wir bekamen als Partner eine neue Rolle und waren plötzlich Eltern.
Und indirket haben wir das auch gefeiert. Haben Karten zur Geburt verschickt und Besuch empfangen und haben sehr viele Tips und Erfahrungen von Freund:innen und Verwandten bekommen. Wenig später - als ich mich etwas erholt hatte - wurden wir im Gottesdienst als Familie gesegnet.
Heute würde ich ein großes Willkommensfest für meine Kinder feiern. Und ein Freudenfest für unser Familie-Werden. Genauso freudig und großartig, wie wir die anderen Lebensabschnitte gefeiert haben. Unsere Verlobung (spontane Gartenparty bei meinen Schwiegereltern), unsere Hochzeit (in zwei Etappen mit Familie und Freunden, Kanufahren, EM-Übertragung, Livemusik von Freunden, Eiscreme auf dem Buffet…), Bachlorabschluss (mit einem Fallschirmsprung)… und vielen mehr.
Damals gab es Willkommensfeste noch nicht. Leider. Denn es ist doch echt cool, dass man diesen Abschnitt beginnen darf. Dass aus einem Du & Ich ein Wir geworden ist. Und das gehört anständig gefeiert.

03/10/2024

Du bist Pastorin und deine Kinder sind nicht getauft?
Wie passt das denn zusammen? Nun, Religionsfreiheit ist ja schon in unserem Grundgesetz verankert und für mich ist es ein sehr großes Gut, jedem Menschen seine eigene religiöse Überzeugung zu zu gestehen. Und bei meinen Kindern fange ich damit an, auch wenn sie rein rechtlich erst mit 14 Jahren selbst entscheiden können. Davor ist das Elternsache.
Natürlich nehme ich meine Kinder mit in den Gottesdienst. Sie besitzen (Kinder-)Bibeln und hören und erleben auch im Alltag, wie wir als Familie unseren Glauben leben. Und ich wünsche mir sehr, dass sie davon lernen und genau wie ich, Jesus als tragendes Fundament im Leben kennen lernen und sich in der Folge davon selbständig und freiwillig für die christliche Taufe entscheiden. Aber ich werde nicht über sie bestimmen. Das ist übrigens auch freikirchliche Tradition und eine ihrer grundlegendsten theologischen Entscheidungen.
Stattdessen heißen wir Säuglinge und Kinder Willkommen. Segnen sie und ihre Familien und sprechen ihnen Gutes von Gott her zu. In meiner Zeit als Pastorin war das eine meiner liebsten Aufgaben und ich freue mich besonders, wenn ich im Rahmen eines Kinderwillkommensfestes immernoch Kinder und Familien segnen darf - wenn das gewünscht wird.

29/08/2024

12/08/2024

Seit ein paar Jahren trinke ich keinen Alkohol mehr. Und es ist erstaunlich, wie oft man erklären muss, dass ein Glas Wasser mit sogar lieber ist und es mir und meinem Körper wesentlich besser geht, wenn ich auf Alkohol verzichte. Zum einen hängt das mit einer Vorerkrankung zusammen (Lipödem/Lymphödem), zum anderen habe ich bei manchen alkoholischen Getränken eine Art allergische Reaktion, die sehr unangenehm ist. Und da ich das Austesten verträglicher Sorten etwas müde geworden bin und in unserem Haushalt sowieso kaum Alkohol konsumiert wird, habe ich ihn ad Acta gelegt. Ja, auch mir fehlt manchmal der leckere Cocktail, der Aperitif und der Absacker nach einer deftigen Mahlzeit. Und doch wähle ich mit Freude die alkoholfreie Alternative, weil es mir und meinem Körpder am gleichen und am Folgetag einfach besser geht. Umso schöner finde ich es, wenn ihr beim Sektempfang eine alkoholfreie Alternative anbietet. Alle anderen abstintenten Menschen werden es euch ebenfalls Danken.
Und während ich keinen Alkohol trinke, kann ich mit 100% für euch da sein (und danach noch sicher nach Hause fahren).
Was ich mit dem Alkohol locker schaffe, muss mir jetzt nur noch mit Schokolade und Eiscreme gelingen, dann lebe ich sehr gesund ;-)

28/07/2024

So eine Hochzeitszeremonie kann für Familien mit kleinen Kindern zum echten Stressfaktor werden. Vor allem dann, wenn ein Kind heute nicht seine beste Laune eingepackt hat. Statt Auftakt für die große Party zu sein, wird die Zeremonie dann zur Tortur während man krampfhaft versucht, das Kind am Platz zu bespaßen und ruhig zu halten.

Nehmt euch und euren Gästen den Stress raus! In meinem Kennenlerngespräch erkundige ich mich immer, ob Kinder bei der Feier anwesend sind und falls dem so ist, empfehle ich euch, eine Spielzeugecke einzurichten. Wenn den Kindern dann langweilig wird, können sie alleine oder mit den Eltern zur Spielzeugecke gehen und spielen. Das nimmt viel Druck draus und wird dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht.
Und die Familien fühlen sich als Gäste gleich nochmal viel mehr wertgeschätzt und gesehen, weil ihr liebevoll für sie mitgedacht habt.
Außerdem steht dann eure Zeremonie im Vordergrund und nicht ein unzufriedenes Kind, dass die Aufmerksamkeit auf sich zieht.