01/09/2024
WLAN-Passwort „blackwhite“
Was sagt das WLAN-Passwort über den Ort aus, an dem ich mich gerade befinde?
Für mich bedeutet dieses Passwort, dass Toleranz an diesem Ort gross geschrieben wird.
Das wir alle eins sind und uns nur die Farbe unserer Haut voneinander unterscheidet.
Es bedeutet, dass wir diese Welt nur retten können, wenn wir zusammenhalten, bereit sind über unseren europäischen Tellerrand zu schauen, um von anderen Kulturen zu lernen, so wie wir wollen und es größtenteils unberechtigt einfordern, dass sie von uns lernen.
Was glauben wir eigentlich können diese Menschen von uns lernen?
Niemals zufrieden zu sein mit dem, was doch eigentlich gut und ausreichend ist?
Schneller, höher, besser, auf Kosten unserer Gesundheit und unseres Glücklichseins?
Ein Herr, mit dem ich gestern am Strand sprach fragte mich:“ Warum sollen wir etwas optimieren, was bestens funktioniert? Nur damit es NOCH besser funktioniert?“
Tja, da war ich mal kurz sprachlos, mir ist nämlich keine intelligente Antwort eingefallen.
Was ist besser und wer legt fest, wann es am allerbesten ist?
Wir Europäer?
In unserer unerträglichen Arroganz, die Welt ausbeutend und nur deshalb so leben könnend, weil wir uns alles aneignen, obwohl es uns gar nicht gehört?
Wer war der Erste, der auf die Idee kam, dass es unser Ansehen verbessert, den Großteil der Dinge alleine zu besitzen?
Und was spricht eigentlich dagegen, alles zu teilen?
Der Kuchen der sich Welt nennt ist unermesslich groß. Wenn wir ihn in gerechte Stücke schneiden würden, wäre für alle genug da.
Alles für alle, und nicht alles für einzelne, nur EIN Gedanke diese Welt zu retten.
Hier wird mir bewusst, dass wir ganz sicher nicht der Zuckerguss auf dem Kuchen sind.
Wir sind das Billigmehl ohne Ballaststoffe, das den Kuchen ungesund werden lässt.
Wir sind die, die dafür sorgen, dass sich Menschen prostituieren müssen, um ihre Kinder zu ernähren.
Nur, damit wir uns das 2 Handy in einem Monat kaufen können.
Ein Handy, das durchschnittlich soviel kostet, wie hier ein Mensch braucht um 10 Monate zu leben.
10 Monate satt gegen ein Stück Plastik von der Firma mit dem Apfellogo.
Die Kosten die ich für meinen Flug hingeblättert habe rechne ich gar nicht erst um, sonst wird mir schlecht!
Soviel zur Gerechtigkeit der Welt!
Hier wird mir die unermessliche Macht jede Sekunde vor Augen geführt, die ich habe, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Darum handele ich nicht mit der Frau, die kiloweise Pareos auf ihrem Kopf trägt, als sie mir den Preis von 10 Dollar nennt.
Hier ein Viertel des Monatslohns.
Ich zahle ihn lächelnd und danke ihr für ihre Großzügigkeit und hoffe insgeheim, dass sie sich an diesem Tag weniger Gedanken machen muss, was sie ihren Kindern zu essen gibt.
Dann lerne ich Ramos am Strand kennen. Mit ihm quatsche ich den halben Morgen.
Er erzählt mir, dass es das größte Ziel der Männer an diesem Ort ist eine weiße Frau kennenzulernen, die sie mit nach Deutschland nimmt, damit sie dort vermeintlich glücklich und sorgenfrei leben können.
Ich überlege, wie ich all den Männern hier klarmachen kann, dass sie warscheinlich kreuzunglücklich wären, wenn sie in Deutschland leben müssten.
Sie haben eine völlig verklärte Sicht auf Deutschland. Sie denken dort sind alle reich und glücklich.
Reichtum hat hier nur mit monetären Idealen zu tun.
Den Reichtum, den diese Insel, die Natur und das wundervolle Miteinander bietet, den haben sie gar nicht auf dem Schirm.
Sie realisieren gar nicht, dass sie im Grunde deutlich reicher sind als wir.
Und das beziehe ich jetzt nur auf den emotionalen Reichtum der hier überall hervorsticht.
Mama-Afrika, ich liebe Dich!
Ich liebe Dich für die unglaublich freundlichen Menschen, die mir hier ständig begegnen.
Die mich willkommen heißen und zur Begrüßung umarmen.
FREMDE Menschen, einfach so.
Danke Mama-Afrika für die vielen Erkenntnisse die Du mir bescherst.
Danke Mama-Afrika, dass Du mir jede Sekunde bewußt machst, wie scheiße gut es mir in Deutschland eigentlich geht und wie unverschämt es ist sich über Dinge aufzuregen, die noch nicht Mal einen Gedanken wert sind.
Ich werde Dich für immer in meinem Herzen tragen!
Sansibar ist einer der schönsten Orte auf der Welt!
Ich werde hier meine Spuren hinterlassen und sovielen Menschen wie möglich ein paar Sorgen nehmen.
Mit Liebe, mit Respekt, mit Verständnis und soweit es mir möglich ist mit Geld und mit ganz vielen Umarmungen!
Das macht mich glücklich und irgendwie fühlt es sich auch viel besser an, als einfach nur die Umwelt durch meine Fliegerei zu strapazieren und faul am Strand zu liegen.
Ich werde zurückkommen und Euch berichten und vielleicht hat der Ein- oder Andere von Euch ja auch Bock unseren Reichtum mit diesen Menschen hier zu teilen.
Es grüßt die pinke Glitzerfee, die ausnahmsweise mal keinen Glitzer in diese wunderschöne, beeindruckende Natur streut.
Liebe & Glitzer to all of you!
̈lkerverständigung