13/05/2024
Liebe Freunde der Glücksburger Konzerte,
nachfolgend könnt Ihr die Rezension des Konzerte "Tierische Tastenträume" lesen.
Herzliche Grüße
GLÜCKSBURG Es kommt selten vor, dass Vater und Tochter zusammen ein Konzert bestreiten. Und so fand am Sonnabend, den 27. April, im Rahmen der „Glücksburger Konzerte“ in der Auferstehungskirche solch eine Veranstaltung statt, die „Tierische Tastenträume“ zu Thema hatte. Marie-Luise Bodendorff, Dozentin für Klavier an der königlichen Hochschule in Kopenhagen und seit neuem auch an der Musikhochschule in Karlsruhe, spielte an ihrem Lieblingsinstrument, und ihr Vater, Werner Bodendorff, Musikwissenschaftler, langjähriger Musikkritiker und Instrumentallehrer, der u.a. auch für das Flensburger Tageblatt schrieb, las eigene Texte über Tiere. Im Mittelpunkt des Geschehens standen verschiedenes Getier wie Hühner, eine Lerche, ein Kuckuck und andere Vögel. Dann, nach der Pause, kam eine Forelle zu Wort, dann aber auch Schmetterlinge und nicht zuletzt eine Spinne. Zahlreiche Komponisten wie Jean-Philippe Rameau, Modest Mussorgskij, Michail Glinka, Maurice Ravel, Camille Saint-Saëns, Franz Schubert, Robert Schumann oder Franz Liszt sorgten für die entsprechenden hinreißenden, zum Teil lautmalerischen Vertonungen. Zwischen den einzelnen Darbietungen der von Marie-Luise Bodendorff leidenschaftlich und mitreißend dargebotenen Stücke, moderierte ihr Vater und las verschiedene, eigens erlebte, lustige und fast unglaubliche Geschichten rund um Musik flehende und mitwirkende Hunde, kratzbürstige Katzen, die dem Musiklehrer am liebsten die Augen ausgekratzt hätten, oder über eine wunderliche Spinne, die Musik von Bach liebt.
Höhepunkt war aber eine Eigenkomposition von Werner Bodendorff mit dem Namen „Im Hamsterrad“ aus dem Jahre 2022, die dann seine Tochter als Glücksburger Erstaufführung mit kaum gehörter Intensität zu Gehör brachte, und damit die schier atemlos gewordenen Zuhörer in seinen Bann schlug. „Im Hamsterrad“ steht u.a. als Symbol für Menschliches und Allzumenschliches, für die Mühsal des Menschen in einer Schleife der ewigen Wiederkehr des Gleichen zu sein, der es zwar schafft, diesem kurzzeitig zu entrinnen, jedoch sich diesem schließlich wieder unterwirft.
Als Zugabe zum Schmunzeln erklang mit beiden Künstlern am Klavier „Kuckuck und Wachtel“ von A. Gedicke. Das begeisterte Publikum dankte es ihnen mit stehendem Applaus.