31/08/2015
8 Jahre " Das Festkontor " . Heute wird die Hochzeitsplanerin mal emotional.
Juhu oder Puh?
Heute vor acht Jahren habe ich mich selbständig gemacht.
Acht Jahre, die wahnsinnig schnell vergangen sind.
Acht spannende, erfolgreiche, weniger erfolgreiche, zufriedene und glückliche Jahre liegen hinter mir.
Würde ich den Schritt noch einmal wagen?
Ja. Würde ich!
Zugegeben, ich hatte damals sehr viel Glück, ich konnte mit großen und guten Kunden aus der Eventbranche starten, hatte einen unheimlich starken Partner an meiner Seite, der nicht nur auf die Zahlen und Paragraphen während der Gründungsphase geschaut hat, sondern auch jemanden, der Erfolge und Ängste ungefiltert abbekommen hat und mich regelmäßig auf den Boden der Tatsachen oder einfach nur vom Schreibtisch weggeholt hat.
Freunde, die gefühlt „Tag und Nacht“ eingesprungen sind. Eltern, die für Hochzeiten etc. Equipment von A nach B gefahren haben.
Aber, ich glaube ich hatte vor allem eins: Lust und sehr viel Freude. Und nie wirklich Angst.
Naja, 2009 zur Wirtschaftskrise schon. Aber was sollte mir passieren? Ich hatte inzwischen ein gutes Netzwerk aufgebaut und zur Not einen vorigen Job, den ich auch wieder als Angestellte ausüben konnte.
Soviel zur Theorie.
Wäre da nicht die Praxis. Denn ich bin in ein richtig tiefes Loch gefallen. Das „Festkontor“ hatte zwei gute Jahre hinter sich. Und nun? Ok, bewerben wir uns mal.
Ah, ein kleines entscheidendes Detail übersehen. Wir befinden uns im gebärfähigen Alter. Das konnten sich auch Personalchefs ausrechnen. Ich habe noch nie Absagen auf Bewerbungen erhalten. Nun auf einmal … ok. Umdenken.
Gründe ich halt neu. Startkapital brauchte ich nicht. Laptop, Büro, etc. . Hatte ich.
Eine Freundin holte mich in eine Bürogemeinsschaft mitten an die Alster (kann schlechter laufen), nach zwei Wochen hatte ich mein erstes Büro und zwei tolle und langfristige Kunden (.de ) und war wieder unter Menschen. Läuft!
Homeoffice ist schön und gut, aber auf Dauer nichts für mich.
Wieder wurde mein damaliger Partner ins Boot geholt, wieder wurden Freundinnen zum Pasta Essen eingeladen und
Stunden- und Tagessätze, Mitbewerber etc. mussten analysiert werden, schnell stand ein Namen fest und ich „musste“ meine Website innerhalb weniger Stunden bauen. (Danke an K.H. für die Tritte…!)
Heute, sechs und acht Jahre später gibt es zwar beide Standbeine noch, aber auch einen Job als festangestellte. Zumindest für ein paar Stunden am Tag.
Fazit nach den vergangenen Jahren: Ich hatte sehr erfolgreiche Jahre, kleine Projekte, sehr große Projekte, ein gutes Netzwerk, zauberhafte Freunde, die immer noch alles mitmachen, einen guten Sparringpartner und ein gutes Bauchgefühl, starke Nerven und Disziplin. Aber vor allem eins: Lust und eine hohen Motivation.
Wenn Kunden/Gründer mich als Beraterin buchen und ich von „Lehrgeldkasse“ etc. erzähle, kann ich nur jedem empfehlen, ein paar ganz wichtige Dinge zu beachten:
Sucht Euch einen guten Sparringpartner, der eigene Partner ist emotional zu sehr eingebunden. Bei kniffligen, neuen Anfragen nicht sofort antworten, raus aus der Situation, genauso wie bei Kritik von Kunden. Man kann leider nicht mit jedem erfolgreich zusammenarbeiten. Mit manchen Kunden hat es nicht funktioniert, das ist das leider so. Vielleicht kann man befreundet sein, aber geschäftlich geht es zusammen nicht. Das passiert.
Freunde sind super für den Austausch, können aber auch an ihre Grenzen kommen, sucht Euch einen guten Steuerberater ( , seit vielen Jahren bin ich in sehr guten Händen), fragt Euch regelmäßig, ob sich der Aufwand und die Pflichten eines Selbstständigen lohnen. Nehmt Euch regelmäßig Auszeiten. Ein Fehler, den wir Selbstständigen ja gern machen. Vernachlässigt nicht Eurer Privatleben! Es dankt Euch keiner.
Ja, ich arbeite viel. Viel mehr als wenn ich angestellt wäre. (Ok, die Zeit in einem großen Verlagshaus werde ich nicht toppen können.) Ich kann aber auch nicht anders. Auch nicht nach zwei richtigen Dämpfern (gesundheitlich und privat. Leider)
Ich möchte das alles auch nicht mehr missen. Einiges würde ich rückwirkend gern anders machen. Geht aber leider nicht mehr.
Uns eins muss endlich mal gesagt werden: DANKE!
Danke an meine treuen, tollen Kunden (Henrike F., Katharina H, Geert S., Frauke, Nina D., Patrick D, Frank S, Cornelia K., Katrine L., Elke R.; Sascha und Jessica B. , Alke v. K.) Aus Kunden können Freundschaften entstehen. Darüber freue ich mich jeden Tag und weiß das alles sehr zu schätzen.
Danke, Papa.