Die frühere Bergbaustadt Herten im nördlichen Ruhrgebiet muss sich seit dem Ende des Steinkohleabbaus neu erfinden. Im Zuge dieses Strukturwandels entwickelt sich die Südstadt Hertens langsam zu einem suburbanen Standort für Unternehmer aus der Kreativwirtschaft. Die Ewaldstraße in Herten war bis zur Stilllegung der nahe gelegenen Zeche Ewald die „Flaniermeile“ der ehemals größten Bergbaustadt Eur
opas. Mit der Schließung des Bergwerks im Jahr 2001 begann der wirtschaftliche Niedergang des Viertels. Nach und nach schlossen die dort ansässigen Läden und Unternehmen, was blieb waren wirtschaftliche und soziale Probleme sowie Leerstände. Doch die entstandenen Freiräume wurden schnell als Chance wahrgenommen. 2005 begann das Stadtumbau-Projekt Herten-Süd, das den Stadtteil mit innovativen Gewerbeprojekten aus der Kreativwirtschaft allmählich ökonomisch und kulturell revitalisiert. Loftartige Werkstätten in den Hinterhöfen und Ladenlokale oder Wohnungen in alten Gründerzeithäusern bieten interessante Voraussetzungen für Start-ups. Dabei ist das Viertel alles andere als ein urbanes Szene- und Hipstermilieu. Herten-Süd ist anders. Es ist ein „Zwischenstadt-Grau“ jenseits der Oberzentren des Ruhrgebiets, ein idyllischer Vorstadt-Kiez im Grünen mit offenen und hilfsbereiten Menschen. Arbeit und Kreativität können hier in aller nötigen Ruhe angepackt werden. Es bieten sich preisgünstige Mieten, eine soziale Infrastruktur, eine hervorragende Verkehrsanbindung und ein Netzwerk aus Dienstleistern und Künstlern. Dazu hilft die Stadt Herten Unternehmern bei Genehmigungsfragen oder Förderanträgen und kann Kooperationen mit dem regional und europäisch ausgerichteten ecce (european centre for creative economy) und der Hochschule HAN (Hogeschool van Arnhem en Nijmegen) herstellen.