Jochpass-Memorial

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10/06/2024

„Jochpass Oldtimer Memorial“ wird über 2024 hinaus fortgesetzt
Bürgerentscheid: Bad Hindelanger stimmen für Traditionsveranstaltung – „Bürgerschaft hat basisdemokratisch als Souverän entschieden“

Bad Hindelang (dk). Das Jochpass Oldtimer Memorial wird über das Jahr 2024 hinaus fortgesetzt. Dies ist die Quintessenz eines Bürgerentscheids in Bad Hindelang (Allgäuer Hochalpen) am Sonntag. Dem vorläufigen Endergebnis zufolge war es eine knappe Entscheidung – am Ende stimmten 51,6 Prozent der Wähler für die Fortsetzung der Traditionsveranstaltung. 48,4 Prozent votierten gegen das Autorennen, das Oldtimer-Liebhaber seit Jahrzehnten in den höchstgelegenen Bad Hindelanger Ortsteil Oberjoch und die Marktgemeinde lockt. Weil der Bürgerentscheid rechtlich die Wirkung eines Marktgemeinderats-Beschlusses hat, wird die Gemeinde dem Event auch nach 2024 eine Genehmigung erteilen.

Ursprünglich hatte das Gremium am 20. Juli 2022 entschieden, die Veranstaltung in 2024 letztmalig stattfinden zu lassen. Der Marktgemeinderat kam seinerzeit überein, dass ein Autorennen mit Verbrenner-Motoren nicht mehr in die Zeit passe und nicht mit dem 2020 verabschiedeten Lebensraumkonzept „Unser Bad Hindelang 2030“ mit integrierter Tourismusstrategie vereinbar sei. Den Bürgerentscheid initiiert hatte der veranstaltende Verein „Jochpass Oldtimer Memorial“ um seinen Vorsitzenden Uwe Lassau.

„Bürgerentscheide sind Zeichen von gelebter Demokratie, die es gerade in diesen Zeiten zu verteidigen gilt. Insofern habe ich die Initiative zur Durchführung eines Bürgerentscheids begrüßt, da hierdurch das Meinungsbild der Bad Hindelanger Bevölkerung – und damit der unmittelbar Betroffenen – festgestellt werden kann und die Bürgerschaft basisdemokratisch als Souverän entscheiden durfte. Immerhin hat ein Bürgerentscheid die Wirkung eines Marktgemeinderats-Beschlusses und ist in Folge dessen durch mich zu vollziehen“, sagte die Bad Hindelanger Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel in einer ersten Stellungnahme.

Die Gemeindechefin fügte ergänzend hinzu: „Dass sich die Bad Hindelanger für den Erhalt des Autorennens ausgesprochen haben, gilt es zu respektieren und zu akzeptieren. Ich wünsche mir, dass alle diese Entscheidung mittragen und wir zeitnah mit dem Gemeinderat, dem veranstaltenden Verein sowie Bürgerinnen und Bürgern an einer noch besseren Integration in das Lebensraumkonzept arbeiten.“

Die Bad Hindelanger Bürgermeisterin lobte das gute Miteinander in den vergangenen Jahren sowie das große Engagement und Herzblut, die das Jochpass-Oldtimer-Memorial-Team mit all seinen ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren über so viele Jahre versprühen. „Es ist seit vielen Jahren ein gutes Miteinander – wir sind mit dem Veranstalter im ständigen Austausch und gemeinsam an Lösungen interessiert. Auch im Namen des Gemeinderats wünsche ich mir, dass wir auf dieser Basis auch in Zukunft weiter an einem Strang ziehen.“

Die Gemeindechefin fügte ergänzend hinzu: „Dass sich die Bad Hindelanger für den Erhalt des Autorennens ausgesprochen haben, gilt es zu respektieren und zu akzeptieren. Ich wünsche mir, dass alle diese Entscheidung mittragen und wir zeitnah mit dem Gemeinderat, dem veranstaltenden Verein sowie Bürgerinnen und Bürgern an einer noch besseren Integration in das Lebensraumkonzept arbeiten.“

Das rechtskräftige Ergebnis wird am Montag, 10. Juni, in einer Sitzung des Wahlausschusses offiziell festgestellt werden.

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1. JOCHPASSRENNEN am 16.09.1923

Das Jochrennen, das die Geschichte des neuen Jochpasses prägte, wurde am 16. September 1923, mitten in der Inflationszeit, aus der Taufe gehoben – weitgehend zunächst für Motorräder und auf ungeteerter Straße. Mit dabei war auch eine Frau: Ada Otto aus der Münchner Motoren-Dynastie. Ada Otto fuhr übrigens 1923 die schnellste Zeit. 80 Piloten waren am Start. Bis zum September 1930 liefen acht Joch-Rennen ab, dann gab’s die erste längere Pause wegen der Wirtschaftskrise und dem 2. Weltkrieg. Durch die Zeitläufe war die Joch-Straße zu einer Art Holper-Avus verkommen. Omnibus-Unternehmer Toni Morent, selbst mit den Rennen „verbandelt“, sprach als Oberjöchler sogar von einer „Lochstraße“.


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