An diesem 22. April 1977 trafen sich folgende 13 Frauen und Männer aus Worphausen, in der Bauernkunstsammlung von Dirk Miesner:
Dirk Miesner, Gustav Geffken, Agunda Miesner, Jörg Behrendt, Berni Pein, Jonny Mehrtens, Alfred Meierdierks, Heye Schnau, Diedrich Kück, Lina Kück, Alfred Gohlisch, Fritz Osterwald, Reinhard Littek
Sie beschlossen die Gründung eines Heimatvereins. Dieser historische Moment wurde durch die Anfertigung eines Holznagels, versehen mit den Namen der Gründer, besiegelt.
Am 8. Mai 1977 fand dann die Gründungsversammlung in der Gaststätte von Heye Schnau statt.
Der Vorstand des neuen Vereins setzte sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender Hinrich Wrieden
2. Vorsitzender Gustav Geffken
Schriftführer Hinrich Tietjen
Kassenwart Helmut Meyer
Ziel des Vereins sollte sein, die Worphauser- und darüber hinaus allgemeine Heimatinteressen zu vertreten. Dazu zählen: Pflege der Plattdeutschen Sprache, Erhaltung alter Gebäude und Gegenstände, Volkstanz und Laienspiel, Spinnen, Stricken, Backen.
Ganz wichtig für die Worphüser Heimotfrünn wurde es, ein eigenes Domizil zu schaffen. Was lag da näher, als sich für den Bau eines Bauernhofes einzusetzen. Mit unendlich viel Mühe und Geduld wurde nach geeigneten Gebäuden gesucht. Aber genauso wichtig war die Standortfrage. Die Gemeinde Lilienthal stellte dem Verein das Grundstück an der Worphauser Landstraße zur Verfügung. Inzwischen waren die Mitglieder fündig geworden und hatten einen großen Teil der Gebäude erstanden, die aber noch eingelagert wurden. 1983 konnte es dann losgehen. Zuerst wurde das Backhaus aufgebaut. Parallel dazu wurde mit dem Aufbau des Bauernhauses begonnen. Scheune, Spieker und Schafstall folgten. An dieser Stelle darf nicht unerwähnt bleiben, dass es vieler fleißiger Helfer bedurfte, die Hofanlage zu erstellen. Jedes Wochenende, aber auch in der Woche wurde Freizeit geopfert für das gemeinsame Ziel. Ganz besonders ist hier die unermüdliche Arbeit, Hartnäckigkeit und Geduld von Dirk Miesner zu loben. Er war immer der "Motor des Ganzen".
Nun stellte sich die Frage, wie soll die Hofanlage heißen. Während des Gemütlichen Abends der Heimotfrünn am 2. Dezember 1978 wurden Fragebogen verteilt mit der Bitte um Namensvorschläge für die Hofanlage. Viele Vorschläge kamen, z.B. Us Hoff, Heimothoff, Worphüser Hoff u.a. Dann kam die Anregung, man sollte doch einen Bezug zu Lilienthal herstellen. Da war der Name LILIENHOF geboren. Mit großer Mehrheit wurde dieser Vorschlag angenommen. War es doch auch eine Hommage an die Gemeinde Lilienthal, die die Worphüser Heimotfrünn so großzügig unterstützt hat. Seit diesem Tag heißt nun die Bauernhofanlage "LILIENHOF".
Inzwischen ist der Lilienhof weit über die Grenzen Lilienthals bekannt. Regelmäßige Veranstaltungen finden auf dem Lilienhof statt. Besonders hervorzuheben sind die Backtage. Da werden im Backhaus Brot, Butterkuchen und Wickelkuchen gebacken. Viele Gäste kommen von nah und fern um sich mit Kaffee und Kuchen und einem buntem Unterhaltungsprogramm verwöhnen zu lassen.
Seit dem Sommer 2001 sind auf dem Lilienhof auch standesamtliche Trauungen möglich
Das Bauernhaus stammt aus dem Jahre 1651. Beim Abtragen wurde entdeckt, dass es im 19. Jahrhundert wahrscheinlich zum zweiten Mal aufgebaut wurde. Es hat anscheinend auf einem Vollhof gestanden. Nach dem Baustil, Schnitzwerk, Zimmerung und Baujahr ist es noch im Renaissancestil aufgebaut worden. Die Worphüser Heimotfrünn konnten das Haus 1979 von der Familie von Otte aus Wulmstorf erwerben.
Im August 1980 begannen die Worphüser Heimotfrünn das Bauernhaus fachgerecht abzutragen. Es wurde auf dem Lilienhof eingelagert.
Die Grundsteinlegung erfolgte am 13. August 1983. Am 1. August 1984 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Unterstützt von mehreren ABM-Kräften konnten die Worphüser Heimotfrünn bereits am 18. Juni 1985 das Richtfest feiern.
1987 war es dann endlich soweit:
Am 8. Mai 1987 wurde die Einweihung mit einem großen Fest gefeiert.
Der Schafstall ist das erste Gebäude, das die Worphüser Heimotfrünn erworben hatten.
Er wurde am 6. Mai 1978 in Rockstedt abgetragen und auf dem Hof von Gustav Geffken eingelagert.
Am 1. Juni 1988 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Richtfest war am 23. März 1991.
Die Scheune wurde 1977 in Axstedt entdeckt. Sie ist ca. 300 Jahre alt. Sie stand bereits unter Denkmalschutz. Nach zweijährigen Verhandlungen wurde sie freigegeben und 1979 abgetragen und zur Einlagerung zu Gustav Geffken nach Westerwede gebracht.
1985 wurde die Scheune auf dem Lilienhof aufgebaut.
Der Spieker stammt aus dem Jahre 1720. Er stand in Martfeld-Hustedt und wurde im Juni 1987 abgetragen. Nach einer Zwischenlagerung bei Gustav Geffken wurde er 1982 zum Lilienhof gebracht. Dort wurde der Spieker 1990 wieder aufgebaut.
Das Backhaus stammt aus dem Jahr 1738. Es stand in Kleinborstel. Im Mai 1981 wurde das Backhaus abgetragen und auf dem Hof von Hinrich Lilienthal, Mooringen, eingelagert.
1983 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Die Felssteine für das Fundament sollen "aus einem Stein gehauen sein". Es wurden nur alte Handstrichziegelsteine verwendet. Links und rechts in der oberen Reihe wurde wieder Lehmputz angebracht.
Der Spruch über dem Broteinschub lautet:
LEEVE GOTT, GEV US JED'N DAG DAT BRODT
1738 erbaut
1983 wieder errichtet
Am 20. Mai 1984 wurde die Fertigstellung mit einem Anbacken gefeiert. Seit dieser Zeit werden regelmäßig Backtage veranstaltet, an denen für die Gäste Butterkuchen und Brot aus dem Steinbackofen gebacken werden.
Auf dem Lilienhof treffen sich regelmäßig folgende Gruppen:
Spinnen und Weben, Handarbeiten
Jeden letzten Donnerstag im Monat, 15.00 Uhr. Ansprechpartner: Heidi Monsees, Tel: 04792/7430
Kaminkreis (Singgruppe)
14-tägig am Freitag. Ansprechpartner: Paul Lilje, Tel.: 04792/7824
Danzkoppel (Tanzgruppe)
14-tägig am Dienstag. Ansprechpartner: Bettina Gerdes, Tel: 04792/1645
Öffnungszeiten des Lilienhofes:
Nach Vereinbarung unter Telefon 04792/7679 (Ansprechpartner: Hinrich Tietjen)
Regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen der Worphüser Heimotfrünn:
März / April:Kaffee und Kuchen auf dem Flett
AprilFrühjahrsputz auf dem Lilienhof
1. Mai:Eröffnung der Saison mit Backtag
Juni:Fahrradtour
Juli:Tagesfahrt
August:Backtag
Oktober:Laternenumzug, plattdeutscher Gottesdienst, Plattdeutsche Kulturtage: Theater auf dem Flett
November / Dezember:1. Advent: Adventsfeier mit Kaffee und Kuchen
Details unter Termine