09/06/2023
„Und jährlich grüßt der Büdener Kultursommer“… In Anspielung an einen berühmten Hollywood-Klassiker wurde am Samstag, den 03.06.2023 der Büdener Kultursommer 2023 mit einer Vernissage erfolgreich eröffnet.
Bei tollem Sommerwetter startete pünktlich um 16 Uhr das traditionelle Highlight des Mauritius e.V. mit einem Sekt- und Orangensaft-Empfang, ausgeschenkt von freundlichen Vereinsmitgliedern in der neuen Verkaufshütte vor der Kirche.
Zahlreiche Gäste aus Büden, Möckern und dem Magdeburger Umland versammelten sich schon in freudiger Erwartung und guter Stimmung vor der schönen Kulturkirche. Unter anderem war auch der ehemalige Bürgermeister von Möckern, Herr Frank von Holly, gekommen.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Ausstellung stehen der italienische Maler Max Mensa und der Bildhauer Volker Kiehn.
Während es für den in Magdeburg lebenden Volker Kiehn ein relativ kurzer Weg war, reiste Max Mensa extra aus Sizilien an.
Für alle Gäste war das natürlich eine einmalige Möglichkeit, mit den Künstlern direkt ins Gespräch und künstlerischen Gedankenaustausch zu kommen.
Schon auf dem Weg zur Kulturkirche fallen die riesigen Stahl-Skulpturen von Volker
Kiehn auf, platziert auf der Wiese vor der Kirche. Aufgrund der interessanten Formen und der rostigen Patina der Objekte scheint es fast so, als ob sie schon immer dort stehen würden. Sie passen einfach wunderbar dorthin.
Als das Büdener Kirchentor geöffnet wurde, strömten die kunstinteressierten Gäste sofort in die Kirche, um sich einen ersten schnellen Eindruck von der „Pop-up-Galerie“ zu machen. Die detaillierte Betrachtung der ausgestellten Kunstwerke musste allerdings erstmal zurückstehen, da zunächst die Eröffnung der Vernissage folgte. Diese Aufgabe übernahm, wie auch bereits in den Vorjahren, Markus Iser - 2. Vorsitzender des Vereins. Charismatisch und nonchalant begrüßte er alle Gäste und erzählte so manche kurzweilige und interessante Anekdote zur Kulturkirche, wie der Kontakt zu den Künstlern entstanden ist und stellte beide mit Ihrem jeweiligen Sujet vor.
Auch seine eigenen Interpretationen zu den Kunstobjekten offenbarte er, aber nur als Anregung um Freiraum für jeweils eigene Sichtweisen zu geben.
Ein genialer Einfall war es, dass diese Eröffnungsrede immer wieder nach ein paar Minuten an passender Stelle von dem hervorragenden Saxophonspiel von Frank Schöpke quasi als Intermezzo und zusätzliche künstlerische Aufwertung der Vernissage erweitert wurde. Diese musikalische Untermalung der Eröffnung passte so perfekt zu den abstrakten Kunstobjekten von Max Mensa und Volker Kiehn, dass sie symbiotisch dazu als abstrakte-contra Mainstream Musikstücke die Vernissage hörbar machte.
Mit großem Applaus war die Ausstellung jetzt eröffnet. Nun hatten die schon sehr gespannt wartenden Gäste endlich die Gelegenheit, die ausgestellten zahlreichen Kunstobjekte von Mensa und Kiehn in und vor der Kirche im Detail zu bewundern und mit den Künstlern in einen schöpferischen Diskurs zu gehen.
Die riesigen, grauen Stein-Wandflächen des historischen Gebäudes geben den großformatigen, bunten Acrylbildern von Max Mensa viel Platz und Raum, um perfekt zur Entfaltung zu kommen. Das eigentlich eher dunkle Kirchenschiff wird quasi erleuchtet durch diese eindrucksvollen, abstrakten Formen. Ist es vielleicht ein im Sonnenlicht schimmernder Heringsschwarm im Mittelmeer?
Zu einer hervorragenden Ergänzung zu den Bildern werden die abstrakten Skulpturen von Volker Kiehn. Der Magdeburger Mitgründer der weitbekannten „KUNST-MITTE-MAGDEBURG“ setzt mit seinem Ausstellungsbeitrag voll auf verformte, metallische, verschweißte Skulpturen. Gleich beim Eintritt in die Kirche fallen die fünf über 1 Meter großen baum- oder menschenähnlichen Gebilde auf. Sind etwa heute Aliens von einem fernen Planeten in Büden gelandet?
Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist das Kiehn‘sche deformierte Edelstahlkissen auf dem Altar. In beeindruckender Weise verbindet sich hier ein uraltes, rituelles Kirchenbauelement mit futuristischer, moderner, unreligiöser Kunst, wobei die glänzende metallische Oberfläche vom Kissen wie ein Heiligenschein diese geniale Kombination durch das Licht der Fenster mit unserem heiligen Mauritius unterstreicht.
Und es war genauso wie es Markus Iser vorher auch prognostiziert hatte… jede Betrachterin und jeder Betrachter findet seine eigene Sichtweise und seine eigene Fantasie zu den ausgestellten Objekten. Interessanterweise verbindet genau das Max Mensa und Volker Kiehn: sie sagen nicht, was es darstellen soll. Der Betrachter SOLL sich seine eigene Meinung bilden. Die Künstler fordern das mit ihren eindrucksvollen Werken auch heraus.
Als sich die letzten begeisterten Gäste um 19 Uhr auf dem Heimweg machten, wurde vielfach angekündigt, auch zum italienischen Abend am 22.06.2023 (Beginn: 19 Uhr) zu kommen.
Auch das Organisationsteam, die fleißigen Helfer und Unterstützer des Mauritius e.V. Büden, beendeten die Vernissage glücklich und zufrieden ob diesen Erfolgs.
Die Kunstgalerie in der Kulturkirche Büden kann noch bis 10.09.2023 bei individueller Terminvereinbarung besucht werden.
Kontakt: Birgit Jerems Tel. 01525-5709685