03/01/2020
Na? DJ gesucht. Möglichst billig? Inkl. Anlage und open End für ganz kleines Geld? ".Dann nimm Dir bitte ein wenig Zeit, diesen Text zu lesen:
„Wir Mobil-DJ´s bekommen häufig Anfragen von potentiellen Kunden, wo das Budget bei maximal ca. 250,00 Euro (für z.B. mindestens 8 Stunden „DJ-Einsatz“) für eine private Veranstaltung liegt - häufig sogar für „open end“ inklusive natürlich kompletter DJ-Anlage! Ähnlich unrealistische Budget-Anfragen schließe ich hiermit ein!
Mit einer kleinen Rechnung soll hier einmal deutlich gemacht werden, warum dieses Budget (250,00 Euro für z.B. 8 Stunden DJ-Einsatz) völlig unrealistisch ist und deshalb solchen potentiellen Kunden (verstärkt zu finden bei ebay-Kleinanzeigen, Check24, StarOfService etc.) dringend zum Abspielen einer eigenen Playlist (wobei Computer, entsprechendes „Musikprogramm“ und die Musik ja eigentlich auch nicht kostenlos sind) geraten wird! 😂
1. Zeitaufwand:
Eine Veranstaltung (z.B. Geburtstag, Hochzeit etc.) dauert erfahrungsgemäß im Durchschnitt 8 Stunden (z.B. von 18:00 Uhr bis 02:00 Uhr)! Sollte ein DJ seine eigene, für die Veranstaltung ausreichend konzipierte „DJ-Anlage“ aufbauen müssen, da am Veranstaltungsort keine „DJ-Anlage“ (mindestens ausreichende Verstärkeranlage mit ausreichenden Lautsprecherboxen plus einigermaßen vernünftigen Lichteffekten / ausreichender Lichtanlage für die entsprechende Personenanzahl die feiern möchte, nicht vorhanden ist / (teilweise) defekt ist / nicht benutzt werden kann / darf etc., muss der zusätzliche Zeitaufwand dafür wie folgt berücksichtigt werden: Mindestens 1 Stunde Aufbauzeit und mindestes 1 Stunde Abbauzeit der „DJ-Anlage“, vernünftigerweise verbunden mit einem „Soundcheck“ der „DJ-Anlage“ nebst Mikrofontest; ggf. Verbesserungen damit der Sound stimmt (also mindestens plus zwei Stunden zu den acht Stunden „DJ-Einsatz“ als Beispiel). Wir kommen also bis jetzt auf 10 Stunden!
2. Fahrzeit zum Kunden und zurück:
Gehen wir in diesem Beispiel davon aus, dass der DJ mit seinem Kfz zum Kunden fahren muss, um seine „DJ-Anlage“ mitzunehmen und er 30 Minuten zum Event hinfahren und nach dem Event wieder 30 Minuten zurückfahren muss, dann müssen wir zu den bereits erforderlichen Stunden (siehe Punkt 1.) noch eine Stunde dazu addieren - also bis jetzt insgesamt 11 Stunden!
3. Ein- und Ausladen der „DJ-Anlage“ in bzw. aus DJ-Kfz:
Je nachdem, ob der DJ „nur“ einen ggf. Anhänger mit seiner darin befindlichen DJ-Anlage an sein DJ-Kfz startbereit ankoppelt, oder ob er seine „DJ-Anlage“ bereits in seinem DJ-Kfz vor Antritt der Fahrt zu seinem Kunden eingeladen hat - er muss mindestens am Veranstaltungsort seine DJ-Anlage ausladen und nach Ende der Veranstaltung seine „DJ-Anlage“ wieder in sein DJ-Kfz einladen.
Und je nach dem, wie „kompliziert“ sich das Be- und Entladen am Veranstaltungsort gestaltet (“ebenerdige“ Location, direktes Parken an / bei der Location oder 8. Stock Hotel, kaum Parkplatzmöglichkeit zum Entladen, „Umparken“ auf einen legalen Parkplatz nach dem Entladen der „DJ-Anlage“, keine Parkplatzreservierung, DJ-Anlage muss auf ein Schiff etc. etc.), muss dieses ebenfalls zeitlich bei einer realistischen Berechnung für einen DJ-Einsatz mit berücksichtigt werden!
Hier setze ich für das Be- und Entladen als Beispiel im Durchschnitt zwei mal dreißig Minuten an (also plus 1 Stunde).
Also bis jetzt insgesamt 12 Stunden (wovon „nur“ 8 Stunden in diesem Beispiel der DJ auch als DJ tätig ist - dazu gehört z.B. auch ggf. neben Abspielen und Auswählen von dezenter Hintergrundmusik zum Empfang der Gäste und eventuell auch zum Essen - ggf. auch das Bereitstellen mindestens einem funktionsfähigen Mikrofon für Gastgeber oder Gäste!).
Jetzt könnte man ja durchaus feststellen:
250,00 Euro geteilt durch 12 Stunden ergibt einen Stundenlohn von immerhin beachtlichen 20,83 Euro!
Könnte man so sehen, wären da nicht noch mindestens folgende (auch anteilige) Kosten, die der professionelle DJ von den 250,00 Euro in diesem Beispiel abziehen muss:
- Umsatzsteuer (aktuell hierfür in Deutschland 19%) = 39,92 Euro
- gefahrene Kilometer / Spritkosten + anteilige Wagenpflege = 10,00 Euro
- monatliches Musik-Abo bei „Spotify“, „Apple Music“ etc. = mindestens 10,00 Euro
- gekaufte Musik (z.B. aktuelle Charts, spezielle Musik für das Event) = mind. 5,00 Euro
- Zeitaufwand für bestimmte Musikzusammenstellung (pro Stunde) = mind. 10,00 Euro
- Mitgliedsgebühren (z.B. „DJ-Verbände“, ggf. GEMA etc.) = mindestens 5,00 Euro
- Haftpflichtversicherung und ggf. Versicherung für eigenes DJ-Equipment = 5,00 Euro
- Erneuerung / Ergänzung / Instandhaltung von eigenem DJ-Equipment = 50,00 Euro
- Steuerberatungskosten = anteilig 5,00 Euro
- Telefonkosten / Büroarbeit (Angebotserstellung / Bearbeitung etc. pro Std.) = 10,00 Euro
- ggf. Partyvorgespräch mit d. Kunden / ggf. Treffen - Zeitaufwand je Stunde = 10,00 Euro
Gesamtsumme (vorsichtig gerechnet - ich bitte sonst um Korrektur oder Ergänzungen):
90,08 Euro (für 12 Stunden „DJ-Einsatz“, inklusive aller realistischer Nebenkosten für den DJ, die er selbst pro Auftrag bezahlen muss, wenn er diese Kosten nicht anteilig an seine Kunden weitergibt), pro Stunde also 7,51 Euro !!! Zum Vergleich: Der Mindestlohn in Deutschland für einen Angestellten liegt im Jahr 2020 aktuell z.Zt. bei 9,35 Euro pro Stunde (wohlgemerkt: Angestellter ohne Business-Risiko - z.B. Ausfall durch Krankheit, vollständiger Verlust durch Diebstahl oder Defekt der eigenen DJ-Anlage etc. mit all seinen Folgen!).
Der Profi-DJ ist darüber hinaus nicht nur einfacher Dienstleister, sondern im besten Fall „Meister seiner Klasse“ durch jahrelange Party-Erfahrung, Aneignung des „DJ-Business“ generell, Aneignung ggf. speziell des „DJ-Mixings“, Entertainer-Qualitäten mit ggf. besonderen speziellen Fähigkeiten (Referenzen auf seiner Webseite oder generell Bewertungen / Fotos und Videos etc. im Internet spiegeln heutzutage seine Leistungen wieder) die es möglich machen, als „Allround“- oder Club-DJ junge bis alte Leute unterschiedlichster Mentalität, Emotionalität und Nationalität zum Feiern zu bringen und die Stimmung zu halten oder sogar noch ständig zu verbessern (und das wünscht sich ja, oder erwartet auch alles der potentielle Kunde, der für maximal 250,00 Euro das sogenannte „Rundum-Sorglospaket“ haben möchte - you know?).
Fazit: Ein professioneller DJ kann für z.B. 250,00 Euro niemals auch nur ansatzweise „kostendeckend“ arbeiten! Ja genau: Arbeiten! Das vermeintliche „Knöpfchendrehen“ oder „Knöpfendrücken“ ist (nicht nur heutzutage mit dem entsprechenden DJ-Equipment) harte Arbeit (und Können), die aber immer wieder leidenschaftlich mit viel Liebe zur Musik und zum jeweiligem DJ-Job und mit viel „know-how“ von uns professionellen DJ´s für unsere überaus sehr schätzenswerten Auftraggeber, Kunden und Gäste sehr gerne ausgeführt wird. 😃👍
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Der Sinn ist, alle die das auch so sehen und befürworten können, sich auch im jetzigen Jahrzehnt (2020er-Jahre) für eine wertvolle DJ-Culture mit angemessenen und realistischen Gagen für professionell tätige DJ´s (ob haupt- oder nebenberuflich) - wie auch immer demokratisch und verantwortungsvoll - einzusetzen und alle diejenigen im Verwandten-, Freundes-, Arbeitskollegen- und Bekanntenkreis zu warnen, einen DJ zu buchen, der für wenig Geld alles (falsch) macht! 😳😂
Stichwort: Bevor der „durchaus ambitionierte Neffe“ den „DJ“ auf einer Hochzeit “spielt“, sollte lieber doch der professionelle DJ gebucht werden...! Die Gäste werden es dem Gastgeber danken!
„Mit dem DJ steht und fällt die Party!“ - ein alter aber immer aktueller Spruch...!
Daher gilt immer auch in Bezug auf seine Gage:
Am Profi-DJ gespart ist immer auch an der Feier und der guten Stimmung gespart!
Das möchte doch bestimmt kein Gastgeber, oder?
Also lieber mehr Geld für einen DJ ausgeben, der was kann, als weniger Geld für einen DJ, der nichts kann und dafür immer noch zu teuer ist!
Oder anders ausgedrückt: „Ist die DJ-Gage klein, werden Gäste traurig sein!“