14/01/2025
Es war ein denkwürdiger Abend. Svenja Leiber war zu Gast im Literaturhaus. Sie stellte ihren Roman „Kazimira“ vor. Moderiert wurde das Gespräch mit der Berliner Autorin von Dr. Saskia Zinsser-Krys, Chefdramaturgin am Theater Oberhausen. Derzeit eine ausgewiesene Kazimira-Expertin, denn die Theaterfrau bringt an diesem Freitag (17. Januar) eben dieses Buch auf die Bühne des Theaters.
Aber warum denkwürdig? Weil Leiber mit ihrem Roman gleichzeitig Geschichte verdichtet und persönliche Geschichten erzählt. Was sich bei der Inhaltsbeschreibung (Nationalismus, Antisemitismus, Krieg, Vernichtung) wie das Horror-Kaleidoskop des letzten Jahrhunderts anhört, stellt sich in „Kazimira“ als poetisch erzählte Familien- und Liebesgeschichte heraus. Trotzdem lässt Svenja Leiber nichts weg. Besonders der in die Gesellschaft kriechende Antisemitismus und der aufkommende Rassismus erschrecken mit ihrer Parallelität zu heute. „Woher kommt eigentlich diese Friedensmüdigkeit“, fragte Leiber im Gespräch mit dem Publikum.
Der Abend war ausverkauft. Ein Glück für alle, die an diesem Abend keine Karte bekamen, dass Kazimira nun im Theater Oberhausen auf die Bühne kommt. Es lohnt sich.