Our Story
Willkommen auf der Facebookseite des Fördervereins Wasserburg Gebhardshagen e.V.
Die große Bedeutung der Burg Gebhardshagen mit der dazugehörigen Domäne als historisches Denkmal möchte ich allen Bürgern und Verantwortlichen zum Erhalt vor Augen führen. Meine Informationen habe ich teilweise aus dem Buch des Herrn Alfred Meinecke, seinerzeit Heimatpfleger der Ortschaft West in Salzgitter Gebhardshagen.
Am Fuße des Salzgitterschen Höhenzuges von Lichtenberg liegt im Flachland das Gelände der Burg und Domäne Gebhardshagen. Sie wurde seit etwa 1200 n. Chr. über viele Jahrhunderte errichtet. Bis ins 19. Jahrhundert war die Burg und Domäne von einem Wassergraben umgeben. Nachdem im Juli 1937 im Ratskeller in Salzgitter die Reichswerke “Hermann Göring” gegründet wurden, wurde am 2. Juli 1938 vereinbart, daß die Reichswerke-Umsiedlungs-Gesellschaft mbH die Domäne kaufen sollte, der Kaufpreis betrug 1.228.000 RM. Dem Gut Gebhardshagen wurden ein großer Teil seiner Länderein für die Industrie und den Wohnbau durch die “Aktiengesellschaft für Berg- und Hüttenbetriebe Hermann Göring” im Juli 1941 entnommen.
Im April 1945 befreiten amerikanische Truppen Salzgitter. Das Gut Gebhardshagen wurde im Mai 1945 als “Residence Gebhardshagen Germany” requiriert. Es galt nun, die landwirtschaftliche Produktion in Gang zu bringen, denn die Bevölkerung brauchte Lebensmittel. Viele Heimatvertriebene aus dem deutschen Osten fanden auf dem Gut Arbeit und eine neue Heimat. Im Zuge der Neuordnung der Reichswerke wurde das Gut Gebhardshagen nach dem Krieg der Erzbergbau Salzgitter GmbH übertragen. Das Gut Gebhardshagen mit der Burg war immer im Besitz einer Konzerngesellschaft Salzgitters.
Im Oktober 1979 fusionierten die Stahlwerke von Salzgitter und Peine zur “Stahlwerke Peine + Salzgitter AG (Tochter des bundeseigenen Konzern Salzgitter AG) und damit zum drittgrößten Stahlproduzenten der Bundesrepublik (Grundkapital: 312 Mio. DM). Noch im Sommer 1980 ist das Gut Gebhardshagen im Besitz der Salzgitter Güterverwaltung GmbH mit rund 2.000 ha landwirtschaftlicher und rund 2.000 ha forstwirtschaftlicher Nutzfläche bewirtschaftet. Die Stadt Salzgitter hat einen Teil des Gutes erworben (Kaufpreis: 4,2 Mio. DM) und im Jahre 1987 damit begonnen, aus dem ehemaligen Schafstall eine Turnhalle zu errichten.
Im Jahre 1989 wurde die Privatisierung und der damit verbundene Verkauf der Salzgitter AG eingeläutet. Mit dem Kauf der Salzgitter AG durch die PREUSSAG AG ist auch der Verkauf von 1.000 Wohnungen und des größten Teils an Grund und Boden der Stadt Salzgitter verbunden. Der Verkaufspreis von ca. 2,5 Mrd. DM wird unter Substanzgesichtspunkten als erheblich zu niedrig eingeschätzt. Die Wirtschaftsprüfgesellschaft Treuhand beweist einen Substanzwert von 7 bis 8 Mrd. DM für den Salzgitter Konzern. Eine Petition an den Bundestag gegen den Verkauf der Salzgitter AG, die auch von vielen Repräsentanten aus Politik, Wissenschaft und gesellschaftlichen Gruppen getragen wurde, trug innerhalb von nur zwei Wochen rund 27.000 Unterschriften zusammen und wurde am 07.1.89 der Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) übergeben. Es folgte am 01.01.90 mit Einvernehmen beider Vorstände von PREUSSAG AG und Salzgitter AG die Übernahme. Die PREUSSAG AG entzog sich der Verantwortung für die Burg Gebhardshagen und übergab diese in den Besitz der Stadt Salzgitter. Auch das Geld aus dem Verkauf der Salzgitter AG (2,5 Mrd. DM!) blieb nicht in Salzgitter, sondern wurde nach Osnabrück in eine Bundesumweltstiftung überwiesen. Obwohl es gute Konzepte und Ansätze zur Rettung der Burg gab, erfolgte keine Zuwendung aus der Bundesumweltstiftung.
Mir aber stellt sich die Frage, was aus den sanierungsbedürftigen Gutsgebäuden wird?
Karl-Heinz Bremer