17/04/2016
Die letzte Spende von woodstaudt session e.V.
- Der Verein woodstaudt session e.V. löst sich auf -
„Schade!“, so oder so ähnlich reagieren sicherlich viele bei dem obigen Titel. Und man muss feststellen, es ist wirklich schade, dass ein so tolles Projekt nun vorbei sein soll. Aber Schritt für Schritt - zuerst ein kleiner Rückblick:
Die Idee zur gleichnamigen Veranstaltung woodstaudt session wurde 1997 geboren. Eine Firmgruppe wollte etwas bewegen und veranstaltete 1998 das erste Benefiz Konzert in der Alten Kirche in Staudt. Die Einnahmen wurden zum einen für regionale Jugendprojekte, zum anderen an das internationale Aids-Hilfe Projekt „Terra da Promessa“ in Brasilien gespendet. Die Veranstaltung wurde fortan jährlich ausgetragen und entwickelte sich gut. Als die Alte Kirche umgebaut wurde, musste eine neue Location gesucht werden. So wurde 2001 erstmals das Benefiz-Openair im Erbsengarten mit 500 begeisterten Besuchern ausgerichtet. In den nächsten Jahren stieg die Zahl unserer Gäste immer weiter an, bis zum Rekord im Jahr 2005 als 2.000 Musikfans bei der achten Auflage der Veranstaltung feierten. Um dem Ganzen eine stabile Struktur zu geben, wurde im darauffolgenden Jahr der Verein woodstaudt session e.V. gegründet. Das zehnjährige Jubiläum gab den passenden Anlass für den Ausbau der Veranstaltung. So wurde 2007 erstmals ein umfangreiches Nachmittagsprogramm mit Mittagstisch, Kaffee und Kuchen und vielen verschiedenen Aktivitäten für Kinder angeboten. 2010 wurde ein neues AIDS-Hilfe Projekt gesucht und gefunden. Die Wahl fiel auf „Hope Cape Town“ in Südafrika. Das fünfzehnjährige Jubiläum von woodstaudt session feierten wir im Jahr 2012. Bis dahin konnte das Ziel zu spenden stets verfolgt werden.
Nach dieser Zeit des stetig steigenden Erfolgs war nun der Höhepunkt erreicht. Dies war vielen verschiedenen Faktoren geschuldet: Allen voran änderte sich die Jugendszene im Westerwald dahingehend, dass kleinere Konzertveranstaltungen bei der Zielgruppe weniger Interesse weckten. Auch zogen sich die „alten Hasen“ berufsbedingt aus der Organisation zurück und es gab nur wenige junge Menschen, die diese großen Lücken füllen wollten und konnten.
Doch wäre es richtig diese Entwicklung mit dem Wort „schade“ zu beschreiben bzw. das Projekt mit einem negativen Gefühl zu beenden?
Definitiv nicht! Woodstaudt hat es geschafft aus einer kleinen Idee etwas ganz Großes zu machen. Durch unsere Spenden konnte vielen Menschen geholfen werden. Allein dies ist schon ein nennenswerter Erfolg! Dazu kommen die neu geschlossenen Freundschaften, die lustigen Stunden im Erbsengarten, die Bestätigung durch viele tolle Veranstaltungen – das, was uns allen als „woodstaudt feeling“ bekannt ist und in Erinnerung bleiben wird.
Zum Abschluss wollen wir mit unserem Vereinskapital eine letzte Spende tätigen:
Getreu der ursprünglichen Idee unterstützen wir das internationale Aids-Hilfe Projekt „Hope Cape Town“, welches sich ausschließlich aus Spenden finanziert und eine der bekanntesten Stiftungen im Bereich HIV/AIDS und Tuberkulose ist. So entstand 2001 die erste Station für die Behandlung und Betreuung von HIV-positiven Kindern in Südafrika. Außerdem engagiert sich die Organisation auch im Bereich der Forschung und bildet Gesundheitsarbeiterinnen und Gesundheitsmitarbeiter aus, die Betroffene in jeglicher Art und Weise beraten und unterstützen.
Um auch regionale Projekte zu fördern, haben wir uns entschieden an das Projekt „Kein Schüler ohne Frühstück“ und das Haus der Jugend Montabaur e.V. zu spenden.
Im Schülercafé der Wirgeser Theodor-Heuss-Realschule plus erwartet die Schulsozialarbeiterin Petra Müller vor Unterrichtsbeginn alle Schüler, die Zuhause kein Frühstück bekommen oder dort alleine am Tisch sitzen würden. In gemütlicher Atmosphäre essen die Kinder gemeinsam, unterhalten sich oder kickern eine Runde. Außerdem hat Petra Müller immer ein offenes Ohr für ihre Schützlinge, die sich bei ihr sichtlich wohl fühlen und ihr daher auch anvertrauen, was sie auf dem Herzen haben.
Das Haus der Jugend Montabaur e.V. betreibt u.a. offene Jugendarbeit und bietet auch im Rahmen seiner Jugendkunstschulangebote immer wieder besonders (musik-)kulturelle Projekte für Kinder und Jugendliche an, bei denen garantiert für jeden Geschmack etwas dabei ist. Seit Oktober 2015 sind täglich bis zu 30 Flüchtlingskinder und -jugendliche zu Gast. Mittwochs von 16-20 Uhr findet das „Café International“ statt, bei dem sich Menschen aller Nationalitäten und Altersgruppen beim gemeinsamen Kaffeetrinken austauschen und an Kreativ- und Musikangeboten ausprobieren können.
Als Dankeschön für die jahrelange Treue und gute Unterstützung der Staudter Ortsvereine spenden wir jeweils einen Teil an die Jugendfeuerwehr, die Jugendmannschaften des Sportvereins, den Kinder- und Jugendchor StaKiChos, die Jugendmannschaften des Tennis Clubs, den Fanfarenzug und auch an die Ferienspiele.
Wir können somit resümieren, dass das Projekt woodstaudt session nicht einfach so vorbei ist, sondern erfolgreich beendet wurde!
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Besucher, Helfer, Organisatoren und jegliche Unterstützer unserer Idee!
April 2016 – Das Organisationsteam