07/01/2024
Die Hochwasserlage ist weiter angespannt.💧 Der Schaden und das Leid von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie deren Nutz- und Haustieren in den betroffenen Gebieten ist riesig. Aber auch die Wildtiere müssen kämpfen. Generell sind Wildtiere es gewohnt, in der Natur zu überleben und haben bei Wind und Wetter ihre Strategien. Hochwasser, das länger andauert, kann aber auch für sie problematisch sein. Betroffen sind vor allem Tiere, die im und am Boden leben. Verlierer sind Insekten und Winterschläfer wie der Feldhamster sowie junge Wildtiere.
🐝 Die jungen Hummelköniginnen etwa, die sich im Boden in kleinen Erdhöhlen zum Überwintern eingegraben haben, sind bei Hochwasser verloren. Auch die Brutzellen von im Boden nistenden Wildbienen überleben eine Überschwemmung nicht.
🐹 Schwierig ist es auch für den Feldhamster, der bis April im unterirdischen Bau Winterschlaf hält. Der Nager ist auf der Roten Liste für Deutschland als "vom Aussterben bedroht" eingestuft. In vielen Regionen ist die Art bereits verschwunden, in Niedersachsen gibt es nur noch kleine Bestände. Durch ihre verinselte Verbreitung kann das Hochwasser auf einem Acker einen lokalen Feldhamster-Bestand durchaus komplett auslöschen.
🐰Auch für Feldhasen ist langanhaltender Regen ungünstig. Sie sind ursprünglich Steppenbewohner und haben bereits im Januar den ersten Nachwuchs. Die im Januar geborenen Feldhasen sind noch sehr empfindlich, sie können krank werden und sterben. Feldhasen werden in der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten als "gefährdet" aufgeführt.
🐗 Die Frischlinge von Wildschweinen sind ebenfalls gefährdet. Auch sie können bei anhaltender Feuchtigkeit schnell krank werden. Sie besitzen noch keine wasserabweisende Unterwolle, kühlen schnell aus und können eine Lungenentzündung bekommen.
🦫 Für junge Biber ist Hochwasser eine der häufigsten Todesursachen, denn wenn sie nicht rechtzeitig aus ihren Burgen kommen, wenn das Wasser die Behausung flutet, ertrinken sie.
‼ Wichtig ist, den betroffenen Tieren jetzt alle Rückzugsgebiete zu überlassen, an denen sie sich vor dem Hochwasser retten können. Aus Respekt vor den Wildtieren sollten solche Orte derzeit für Menschen, die dort keine Aufgabe haben, tabu sein.