Jahrhundert zurück:
Im Jahre 1247 übernahm der Graf von Oldenburg die Ländereien des in Delmenhorst ansässigen Ritters Mule, um dort die Burg Delmenhorst zu errichten. Als Ausgleich erhielt der Ritter Mule Landbesitz bei Gristede an der alten Heerstraße nach Apen. Hier erbaute und begründete er in der 2. Jahrhunderts die mittelalterliche Ministerialenburg Horn. Sie erhielt ihren Namen nach einem
dort gelegenen Flurstück „Horn“. Die Burg selbst bestand aus einem äußeren und inneren Burggraben, einem Wall mit Palisade und dem eigentlichen Burgplatz.
1456
Anno 1456 überträgt der Ritter Rembert Mule seinen gesamten Besitz zu Horn bei Gristede an die Grafen von Oldenburg und empfängt ihn als Lehen zurück. Kurze Zeit darauf, ebenfalls noch im 15. Jahrhundert, werden die Ritter von Westerholt mit der Burg belehnt, die dann später in ihr Eigentum, jedoch mit ritterlicher Rossdienstpflicht, übergeht. Aus einem alten Lagerbuch des Anton Günther von Westerholt geht hervor, dass von Westerholt in den Jahren 1636 – 1641 die alte Burg abgerissen und durch ein neues Anwesen ersetzt hat. Ebenfalls wurde an der Stelle des Bergfrieds ein Garten angelegt.
1707
Die Familie von Westerholt blieb in Besitz des Gutes Horn bis zum Jahre 1707. In diesem Jahr fällt der letzte Erbe der von Westerholt in einem Duell. Durch Erbfall kam nun das Gut an den Junker von Bilsky, der mit der Schwester von von Westerholt verheiratet war. Nach dem Tode des Junker von Bilsky verkauft seine Frau und sein Sohn, der Leutnant von Bilsky, in den Jahren zwischen 1741 und 1744 das Gut an den königlich dänischen Kanzleirat Jacob Friedrich von Vahrendorff. Aber schon 40 Jahre später stellt ein Nachkomme von ihm, der Kammerjunker Georg Friedrich von Vahrendorff, den Antrag, das Gut wegen Geschwisterabfindung und Ausbau seines zweiten Gutes (Eyhausen bei Rostrup) verkaufen zu dürfen. Da das Gut noch ritterdienstpflichtig für 2 Rosse war, zogen sich die Verhandlungen um die Verkaufsgenehmigung einige Jahre hin, so dass das Gut erst am 27.03.1792 an den Hausmann Johann Dietrich Ovie aus Gristede verkauft wurde. Das Original des Kaufvertrages befindet sich heute wieder auf dem Gut. Der Hausmann Johann Dietrich Ovie zu Gristede vereinigte das erworbene Gut mit seiner Hausmannsstelle in Gristede, nachdem er schon vorher nach und nach Land des Anwesens erworben hatte. Mit dem Erwerb des Gutes ging auch der erste Kirchenstuhl in der Wiefelstede Kirche und den dortigen 6 Erbbegräbnissen auf den Hausmann Johann Dietrich Ovie über. Johann Dietrich Ovie war als Landmann und Forstwirt weit und breit geachtet und hatte auch für seine Verdienste um die Forstwirtschaft im Ammerland eine Goldmedaille erhalten. Nach dem Kauf des Gutes zog Johann Dietrich Ovie nicht dort hin, sondern blieb auf seiner Hausmannsstelle in Gristede wohnen.
1858
Auch sein Sohn Hermann Christian Ovie zog noch nicht vom alten Hof auf das Gut um. Erst 1858 ließ sein Sohn Gerd Ovie seiner Stellung als Gutsherr entsprechend, ein Herrenhaus im klassizistischen Stil errichten, das zunächst nur einstöckig war. Die bisher zum alten Gutshaus führende Allee, die vermutlich noch aus der Zeit der von Westerholts stammte, wurde nun nach Osten hin verschoben. Die 1858 eingerichtete Kastanienallee, die zum Herrenhaus führt, ist noch heute vorhanden. Das alte Gutshaus diente nun als Stall. 1858 brannte das alte Gutshaus vollständig ab. An dessen Stelle wurde 1859 ein Gulfhaus errichtet, das im historischen Stil der Zeit als Ziegelbau errichtet wurde. Etwa auch um 1859 wurde das Waschhaus errichtet, das im Stil des Herrenhauses gebaut wurde.
1884 wurde ein Teil des Burggrabens zugeschüttet und ein Misthaus darauf gebaut, das sich direkt neben dem Gulfhaus befindet. Dieses Misthaus ist ebenso eindrucksvoll gemauert worden wie das Gulfhaus. Zur gleichen Zeit ließ der Gutsherr ein Arbeiterhaus errichten. Es ist wie das Misthaus ein historischer Ziegelbau, der sich neben dem Misthaus befindet.
1914
1914 wurde das Herrenhaus aufgestockt und erhielt seine noch heute vorhandene Architektur. Gut Horn heute
Bis zum Jahre 2005 war das Anwesen im Besitz der Familie Ovie und wurde zuletzt als Café und Ausstellungs- bzw. Verkaufsfläche für verschiedene Händler genutzt. Im Jahre 2006 wurde das Herrenhaus von den jetzigen Eigentümern komplett saniert und die ursprünglichen Wandmalereien aus 1858 wiederhergestellt. Das Herrenhaus wird heute privat genutzt. In den Scheunen finden jetzt Veranstaltungen und private Feiern statt.