Bei ihrer letzten Renovation Anfangs der neunziger Jahre wurde die Reithalle als Raum zur gemeinsamen Nutzung von Kultur und Reitsport definiert. Wie die Erfahrungen schnell zeigten, ist eine solche gemeinsame Nutzung nicht praktikabel und von der kulturellen Nutzung sind heute nur noch die wenigen Ateliers übrig geblieben. Mit dem Wegfall diverser Säle und Veranstaltungsräumlichkeiten - so zum Be
ispiel der Ekkehardsaal und in absehbarer Zeit auch das KuGl - ist es an der Stadt, eine Lösung für neue Räumlichkeiten zu finden, welche die diversen Bedürfnisse von Kultur, Vereinen und Eventveranstaltern abdecken könnten. Die Reithalle mit ihrer geräumigen Grundfläche bietet sich ideal an für eine Nutzung, insbesondere im Konzertbereich, für den es in der Stadt jenseits der kritischen Grenze von 700 Personen Fassungsvermögen keine praktikable Alternative gibt - die Erfolge der wenigen Konzerte, welche in der Vergangenheit in der Reithalle stattfinden konnten (DJ Bobo, Die Ärzte, Sugar Hill Gang) belegen, dass ein solcher Raum Bands anzuziehen vermag, welche sonst St.Gallen nicht auf ihrem Tourplan berücksichtigen würden. Mit ihrer Lage würde die Lokremise die Kulturmeile von Grabenhalle über Palace und Lokremise bis zur Militärkantine komplettieren. Da es unrealistisch ist, einen Raum in dieser Grösse ausschliesslich mit kulturellen Veranstaltungen auszulasten, soll der Raum ebenso Vereinen und Privaten zur Verfügung stehen - ähnlich wie dies bei der Lokremise der Fall ist, zu günstigen Konditionen bei nichtkommerzieller Nutzung. Da eine Renovation der Reithalle aufgrund ihres baulichen Zustandes ohnehin in nächster Zeit notwendig wird, ist es sinnvoll, sich in Zukunft auf eine exklusive Nutzung zu einigen, bevor ein weiterer ungangbarer Kompromiss eingegangen wird.