11/06/2024
Ein kleiner erster Eindruck von Israel, wo Amelie und ich gerade durchreisen.
Ich bin hier in Yaffo bei Tel Aviv geboren und erst mit 4 Jahren nach Bayern gezogen mit meiner Familie.
Ich habe „mein Land“ x mal besucht seitdem und immer wieder hier gelebt.
Was ich damit sagen möchte, ist das ich dieses Land und seine Menschen seit 1973 relativ gut kenne.
Ich habe nie aufgehört es zu lieben. Wahrhaftig lieben, wie ich sonst nur meine Mame und mein Tate liebe (jiddisch😉).
Oft hat es meine Liebe getestet.
All die Dichte an menschlichen Schattenseiten so nah an unseren schönsten Lichtaspekten. So wundervoll nahbar und vertraut und familiär und im nächsten Moment so übergriffig und verletzend.
Politisch oft so falsch, korrupt, käuflich und unfair und gleichzeitig so wunderschön farbenfroh, geschmacklich intensiv, lecker, sexy, lustig, frech und frei.
So viel Seele, Gebet, Heiligkeit und Tiefe,,,genau neben Oberflächlichkeit, extremer Ungerechtigeit, Gespaltenheit, Polarität und Zerstörung.
In meiner späteren Heimatstadt München hat man mich irgendwann in der jüdischen Gemeinde zur unerwünschten Person erklärt, weil ich mich zuviel für die Gleichberechtigung mit den Palestinensern eingesetzt habe.
Denkt also nicht, daß meine unzerstörbare Liebe zu Israel etwas faschistisch-nationalistisches hätte.
Meine Liebe umfasst alle Menschen und Ethnien die hier Leben!!!
Juden, Moslems, Christen, Drusen, Beduinen, Russen, Ukrainer, Äthiopier, Thailänder, religiöse, homosexuelle und tättowierte (😉)
Was hat sich verändert seit dem 7. Oktober?
Was passiert hier mitten im alltäglichen Leben?
Die Menschen sind weniger überheblich und arrogant.
Irgendwie demütiger, ruhiger, verletzlicher und menschlicher.
Der Krieg, die Angst, die Unsicherheit und scheinbare Hoffnungslosigkeit der ganzen Situation, tut, so politisch völlig unkorrekt es ist dies zu sagen, tut dem Charakter des Landes und seiner Menschen gut.
Wir waren heute in Yaffo. Ein sehr alter Stadtteil von Tel Aviv mit einer Bevölkerung von 40% israelisch-moslemischer Palestinenser und 60% jüdischen Israelis.
JEDER war freundlich zu uns!
Schulklassen von israelischen Palestinensern waren dort unterwegs. Seite an Seite mit jüdischen Kindern.
Wir waren in einem Palestinensischen Cafe wo tättowierte coole moderne junge jüdische und moslemische Menschen dieses Landes zusammen saßen und sich gemeinsam in arabisch-hebräisch und englisch unterhielten.
Teils mit makabren Humor über die Situation im Land.
Natürlich ist die Situation in Gaza ( ca. 80km von hier) schrecklich und unmenschlich. Doch die Menschen dort , als auch die verschleppten Israelis wurden von der Hamas in Geiselhaft genommen und bis heute als menschliche Schachfiguren missbraucht.
Am 8. Oktober sagte der Chef der Hamas offiziell, der mit seiner Familie in einer riesigen Luxus-Villa in Katar lebt , das der einzige Weg, etwas zu verändern wäre, das Blut seiner Menschen zu opfern…
Auch die Situation im
Norden Israels ist sehr traurig, wo ein ganzer Landesteil entvölkert ist, weil seit 8 Monaten ein Krieg mit der Hisbollah aus dem Libanon immer wahrscheinlicher wird.
Und leider geht dieses schmutzige Schachspiel schon viel zu lange auf Kosten der Menschen hier!!!
Und ja, niemand hier ist unschuldig und niemand hier mehr schuldig.
Alle politischen Akteure sind bereit ihr schmutziges Machtspiel weiter zu spielen.
****************************
Bitte sendet euer Mitgefühl für alle Menschen hier.
Stop the blaming game.
Sendet Liebe, Versöhnung, Hoffnung. Vergebung.
Sendet Frieden, Glaube und Trost.
Sendet eure Gebete und Segnungen für eine friedvolle und lebenswerte Zukunft für alle Kinder dieses Landes und dieser Region.
Hasskomentare werden gelöscht und wandern auf göttlich-unergründliche Wege sofort zurück in euren Allerwertesten.
Ein freudvoll berührter
Roni Israel Kleiner
Foto von mir heute in Yaffo, wo ich meine 51 jährige abenteuerliche Reise mal begann.
🤍