15/07/2022
Nachhaltigkeit in unseren Gärten
Ein Oberberghauptmann aus Freiberg in Sachsen, namens Hans Carl von Carlowitz (1645 bis 1714), hat das Prinzip der Nachhaltigkeit begründet. Angesichts einer drohenden Rohstoffkrise (es ging um Holz als Baustoff, Brennstoff und mehr) schrieb er 1713 in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“ erstmals, dass im Wald immer nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie Aufforstung und Pflanzen nachwachsen konnte, sonst hätte der Wald keine Zukunft.
Es ging schon damals um ein Gleichgewicht zwischen dem Leben heute und dem Leben morgen.
Bezogen auf Ihren Garten bedeutet Nachhaltigkeit demnach, diesen als Teil der Natur zu betrachten und so zu bewirtschaften, dass die Natur unbeschadet und voll funktionstüchtig erhalten bleibt: für Ihre eigene Zukunft, die Ihrer Kinder und Enkel.
Die wichtigste Grundregel im nachhaltigen Garten, ist die:
Sie sind Besitzer eines Gartens, aber Sie sind dort nicht allein. Sehen Sie sich als Teil eines natürlichen Zusammenspiels aus Pflanzen, Tieren und Mikroben, denen Ihr Garten ebenfalls ein Zuhause ist. Bei allem, was Sie in Ihrem Garten tun oder unterlassen, sollte Ihnen auch das Wohl Ihrer Gartenmitbewohner am Herzen liegen.
Nachhaltig gärtnern heißt, dafür zu sorgen, dass alle Mitbewohner auf Dauer im Garten ein Zuhause haben.
Jede Veränderung des Gartenbodens, zum Beispiel, um dessen Nährstoffgehalt mit Hilfe von Dünger zu verbessen, ändert den Lebensraum unzähliger Lebewesen.
Nachhaltig düngen heißt, auf mineralische Dünger (Kunstdünger) zu verzichten.
Dafür gibt es drei gute Gründe:
1. Die Wirkung von Mineraldünger ist kurzlebig – und die Folge ist Überdüngung.
2. Das Grundwasser wird durch Auswaschen von Nitrat belastet.
3. Mineraldünger beeinträchtigt das gesunde Bodenleben.
Verwenden Sie organischen Dünger, zum Beispiel mit Kompost oder mit Mist vom Bauern. Oder sie kaufen nachhaltigen Bio-Dünger im Gartenfachhandel.
Um Ihren Garten nachhaltig zu bepflanzen, brauchen Sie einen Plan. Überlegen Sie welche Pflanzen Sie in Ihren Garten haben möchten und informieren Sie sich über die Bedingungen, damit ein optimales Wachstum gewährleistet ist. Denken Sie zudem an Ihre Mitbewohner! Was brauchen kleine Tiere, zum Beispiel Bienen, um sich in Ihrem Garten wohlzufühlen?
Achten Sie auch darauf, dass Pflanzen den Boden unterschiedlich beanspruchen. Die einen beispielsweise lockern ihn auf, während die anderen ihn besonders auslaugen. Achten Sie in Ihrem Gemüsegarten auf eine nachhaltige Fruchtfolge. Wünschen Sie Bäume im Garten, entscheiden Sie sich am besten für Obstbäume! Sie spenden Schatten und ernten köstliche Früchte.
Ein englischer Rasen, mit der Nagelschere zurechtgestutzt, ist alles andere als nachhaltig – auch wenn Sie ihn schön finden. Denn er ist keinesfalls natürlich. Gönnen Sie sich stattdessen einen Naturnahen Garten und beobachten Sie das emsige Treiben von Bienen, Wespen, Hummeln, Schmetterlinge, Libellen und Grillen, die diesen besuchen werden. Ein solcher Garten wird schnell zum Lebensraum vielfältiger Artengemeinschaften. Es gibt so viele Möglichkeiten das Gleichgewicht für Mensch und Tier zu erhalten.
Unsere Welt ist mittlerweile so, dass wir Menschen überall Müll hinterlassen, der sich auf natürliche Weise kaum noch zersetzen kann. Vor allem verschmutzen wir die Erde mit Kunststoff. Machen Sie es sich deshalb zu Eigen, im Garten möglichst auf sämtlichen Kunststoff zu verzichten: Pflanzkübel, Pflanzhilfen, Gartengerät, Kinderspielzeug und mehr gibt es auch in anderen Materialien. Leben Sie in Ihrem Garten möglichst Müll frei und produzieren Sie nur solche Abfälle, die Sie bedenkenlos auf den Kompost entsorgen können.
Beim nachhaltigen Gärtnern sollte auch auf die Herkunft von Blumenerde und Mulch geachtet werden. Pflanzen- oder Blumenerde enthält in vielen Fällen Torf, der in Mooren abgebaut wird. Durch diesen Abbau wird Kohlendioxid freigesetzt. Daher solltest du für deinen Öko-Garten torffreie oder stark torfreduzierte Erde verwenden.
Nicht zu viel und nicht zu wenig gießen
Es ist unterschiedlich wieviel Wasser eine Pflanze braucht. Pressen Sie die Erde mit der Hand zusammen: ist die Hand danach feucht, haben Sie feuchten Boden. Die wenigsten Pflanzen mögen dauerhafte Feuchtigkeit, sie führt zu Wurzelfäulnis und zum sicheren Tod der Pflanze, da sie kein Wasser mehr aufnehmen kann.
Lässt die Pflanze die Blätter hängen, so steht sie zu trocken. Wasser führt rasch zur Wiederbelebung, es sei denn, sie war zu lange trocken. Dann hilft nichts mehr. Am besten geht es den meisten Pflanzen in mäßig feuchtem Boden: Er fühlt sich feucht an, gibt aber unter Druck kein Wasser ab.
Für einen schönen gemütlichen Sitzplatz investieren Sie lieber in Holzgartenmöbel aus nachhaltiger Forstwirtschaft, anstatt in einen Plastikstuhl, der rasch durch die Sonneneinwirkung porös wird. Holzmöbel integrieren sich hervorragend in einen Naturgarten und sind bei guter Pflege sehr lange haltbar.
Eine Auszeit auf einer schönen Holzbank mit einem kühlen Getränk und der Blick in den Garten mit dem Gedanken etwas Gutes getan zu haben……..ein schönes Gefühl der Zufriedenheit.
Ich wünsche allen eine schöne Sommerzeit !! Eure BlumenFee